Oberhausen. .

Kultur im Bus: Michael Dilly und Christoph Kaiser organisieren zum achten Mal mit der Stoag den Kulturtransport. An sieben Terminen wird es Sonderfahrten geben. Hinzu kommen zwei Linienfahrten, bei denen dem Busnutzer so einiges geboten wird.

Die Fahrt mit dem Bus ist für die meisten nur Mittel zum Zweck. Wer kein Auto besitzt oder die Umwelt schonen will, nutzt ihn, um so schnell wie möglich von A nach B zu kommen.

Michael Dilly und Christoph Kaiser wollen die Busfahrt auch in diesem Jahr für sieben Wochen zu einem kulturellen Erlebnis machen: „Wir hatten die Idee, Veranstaltungen, die sonst in geschlossenen Räumen stattfinden, in einem anderen Licht erscheinen zu lassen“.

Bereits zum achten Mal in Folge organisieren sie in Zusammenarbeit mit der Stoag den Kulturtransport. An sieben Terminen zwischen dem 31. Oktober und dem 10. Dezember wird es fünf Sonderfahrten geben. Hinzu kommen zwei Linienfahrten, bei denen dem Busnutzer so einiges geboten wird. Passend zur Ruhr 2010 widmet sich der Kulturtransport Europas Kulturhauptstädten. „Wir besuchen virtuell die Städte, die es mal waren und jetzt sind“, erzählt Michael Dilly. Schließlich wird häufig vergessen, dass es neben Essen und dem Ruhrgebiet noch zwei weitere Kulturhauptstädte in diesem Jahr gibt. Daher wird es auch eine Fahrt zum Thema Istanbul geben.

Kafka und Elektro-Cello

Los geht es am Sonntag, 31. Oktober, mit Prag, der europäischen Kulturhauptstadt 2000. Hier wird der Oberhausener Schauspieler Giampiero Piria Franz Kafkas Stück „Ein Bericht für eine Akademie“ spielen, während Elektro-Cellist Ralf Werner den passenden musikalischen Rahmen schafft. Treffpunkt ist um 16 Uhr an der Touristikhaltestelle am Hauptbahnhof.

Der nächste Halt ist Weimar, Kulturhauptstadt 1999. Auf der Linie SB 90 wird es am 10. November ab der Haltestelle Hauptbahnhof um 15.01 Uhr in Richtung Heinrich-Böll-Gesamtschule eine Lesung des Schauspielers Jürgen Sarkiss geben. „Es ist immer sehr schön zu sehen, wie die Leute reagieren, wenn es mitten im Bus Veranstaltungen gibt“, meint Sabine Müller, Sprecherin der Stoag.

Zauberhafte Note

Am 13. November erleben die Mitfahrenden der Linie 957 ab 11.03 Uhr am Hauptbahnhof in Richtung Osterfeld so einige Überraschungen. Diesmal geht es um die Pilgerstadt Santiago de Compostela. Während man über Lautsprecher Texte über den Jakobsweg hört, sorgt der „Magische Zirkel Oberhausen“ für eine zauberhafte Note.

Am 19. November wird es dann „very british“, wenn ab 21 Uhr ein Sonderbus zur Disco wird. Schließlich geht es um die Städte Glasgow und Liverpool. Treffpunkt ist die Haltestelle Hauptbahnhof/Rheinisches Industriemuseum.Reykjavik, Kulturhauptstadt im Jahr 2000, ist Thema am 26. November, wenn Elfen- und Islandkenner Wolfgang Müller vom Land der Trolle und Geysire singt und erzählt. „Ziel ist das Solebad in Vonderort“, erzählt Christoph Kaiser, „wer nach der Veranstaltung noch schwimmen möchte, erhält freien Eintritt“.

Halt in Istanbul

Sechste Station ist Istanbul. „Der Abend wird ein wenig schwermütiger“, weiß Michael Dilly. Abfahrt ist um 16 Uhr am Hauptbahnhof. Zu guter Letzt wird auch Krakau zum Thema einer Sonderfahrt. „Neben Oberhausen findet in Krakau das wichtigste Kurzfilmfestival statt“, so Kaiser. Daher wird es eine Kooperation mit den Oberhausener Kurzfilmtagen geben.

„Den Fahrern gefällt das Konzept“, so Sabine Müller. Schließlich gehört Applaus am Ende einer Fahrt nicht zum Alltag eines Busfahrers.

Die Veranstaltungen in den Linienbussen SB 90 und 957 können mit einem normalen Busticket besucht werden. Die Fahrten mit den Sonderbussen kosten zwischen vier und sieben Euro. Tickets gibt es an der Abendkasse, aufgrund der wenigen Plätze sollte man sich schon im Vorhinein Tickets sichern. Seit dem 27. Oktober sind Karten für alle Veranstaltungen im Kundencenter der Stoag am Hauptbahnhof erhältlich. Weitere Informationen: www.kulturtransport.com.