Oberhausen. .
Insgesamt drei Monate soll an der Ladenzeile im Bert-Brecht-Haus gearbeitet werden. Ratsentscheidung steht noch aus.
Eine Baustelle vor der Haustür ist für Geschäftsleute ein Graus. Die im Bert-Brecht-Haus ansässigen Händler haben die Baustelle nicht nur vor der Tür, ihre Läden sind gewissermaßen Teil von ihr. Nachdem die jüngsten Erkenntnisse der Gutachter vorliegen, hoffen sie auf Klarheit, inwiefern sie von den Brandschutzmängeln und deren Beseitigung betroffen sind. Wie es scheint, bleibt einiges zu tun.
Brandschutz reicht nicht
Ohne Zweifel ausreichend ist der Brandschutz nur im Kiosk am Kopf des Gebäudes. „Im Antiquitätengeschäft gehen wir davon aus, dass er reicht. Das soll aber nochmal geprüft werden“, sagt Hartmut Schmidt, Geschäftsführer des für die Arbeiten zuständigen Oberhausener Gebäudemanagements (OGM). „Auch im Schuhladen muss der Brandschutz nochmal gecheckt werden. Bei allen anderen ist er nicht ausreichend.“
Das bedeutet, dass man sich nach Abschluss des Umbaus im Bereich von Bücherei und Volkshochschule noch einmal der Ladenzeile annehmen wird. Die Arbeiten dort sollen im Mai oder Juni beginnen. „Insgesamt sind drei Monate eingeplant.“ Wie lange die jeweiligen Geschäftsleute zumachen müssen, sei noch zu klären, so Schmidt. Sicher ist: „Während der Baumaßnahme können sie dort auf keinen Fall verkaufen.“
Der OGM-Chef kündigt an, man werde „mit jedem einzelnen darüber reden, wie sich das umsetzen lässt“. Zumindest falle die Auslagerung nicht in die Zeit des Weihnachtsgeschäfts, sondern in den Sommer. „Vielleicht macht der eine oder andere ohnehin Betriebsferien oder könnte sich das vorstellen.“ All die Pläne stünden natürlich noch unter Vorbehalt der Zustimmung des Rates zum neuen finanziellen und zeitlichen Fahrplan. Die nächste Sitzung ist am 15. November.
Mit Hinweis auf diesen Termin müssen sich die Betroffenen derzeit vertrösten lassen. „Für den Umbau habe ich Verständnis, aber diese Ungewissheit finde ich voll daneben“, sagt Christa Friedrich vom Modegeschäft Morsek. Sie hatte gar schon Besuch von einem Makler, der ihr ein nahegelegenes, leerstehendes Ladenlokal als Ausweichquartier anbot – dabei hat mit ihr noch niemand über Auslagerung gesprochen. Der Gedanke bereitet ihr Bauchschmerzen. Einen Auszug hält sie für schwer umsetzbar, und „den Laden zwei Monate zulassen – das geht nicht“.
„Es ist ruhiger geworden“
Zumal die Händler den Umbau schon jetzt zu spüren bekommen. „Es ist ruhiger geworden“, sagt Jörg Bode. Weniger Leute kommen an seinem Kiosk vorbei, seit die Paul-Reusch-Straße Sackgasse ist. Die Fachgeschäfte entlang der Langemarkstraße haben zwar viele Stammkunden, aber auf Dauer reicht das nicht, sagt Antiquitätenhändlerin Marlies Bloch.
Um für die Langemarkstraße ein Lebenszeichen zu setzen, hat sie im Kreis der Pächter einen langen Samstag am 6. November angeregt. Bis 20 Uhr haben die Läden auf und machen allerlei besondere Angebote. Auch das „Uerige“ ist mit von der Partie.