Am 5. September endete offiziell das Projekt Emscherkunst, beendet ist seit dem Wochenende offiziell das Projekt KulturKanal, zu Ende ist offiziell das Kulturhauptstadtjahr 2010 am 31. Dezember. In Oberhausen wird man noch lange über die genannten kalendarischen Daten hinaus an das Kulturhauptstadtjahr denken – wie schön!

Denn wenn Montagfrüh ab 10 Uhr ein Abschnitt der Kunstbrücke zwischen Kaisergarten und Ehrenmal eingehängt wird (die NRZ berichtete), ist nur eine weitere Etappe gemeistert. „Ich schätze mal“, gestand am Sonntag Kulturdezernent Apostolos Tsalastras, „dass die Brücke im Frühjahr komplett fertig sein wird. Und schob gleich eine Beschwichtigung nach: „Dann bleibt ein wunderbares Kunstwerk stehen, für die Stadt Oberhausen.“

Tsalastras braucht sich für die Verzögerungen gar nicht zu entschuldigen, schließlich ist die Stadt nicht Herrin des Verfahrens, sondern die Emschergenossenschaft. Aber auch die braucht sich nicht zu entschuldigen, denn von Anfang an war es sehr sportlich gedacht, die Brücke nach Entwürfen von Professor Tobias Rehberger bereits im Mai 2010 (zur Eröffnung der „Emscherkunst“) fertiggestellt haben zu können. Experten sprachen früh von einer Herausforderung der Ingenieurskunst, und darum handelt es sich sehr wohl, oder: „Wie es manchmal so ist, hält das Leben jede Planung auf“, philosophiert Tsalastras.

Kanalschifffahrt

Übrigens: Wenn die Brücke fertig ist, wird auch der bislang eher kümmerliche Anleger der Kanalschifffahrt am Schloss aufgehübscht. Das ist als bleibender Beitrag zum gerade beendeten Projekt „KulturKanal“ zu sehen, das die Kulturhauptstadt-Macher in höchsten Tönen loben, Ruhr 2010-Geschäftsführer Oliver Scheytt weist auf touristische Aspekte hin: „Das Ruhrtal ist als Ausflugsziel schon lange bekannt. Der KulturKanal hat die nördliche Ost-West-Passage durch die Metropole Ruhr bekannt gemacht. Vor allem radfahrende Ruhris kommen hier voll auf ihre Kosten.“

Die zehn Städte zwischen Duisburg und Herne waren daran beteiligt: „Herne hat den Hut auf, wir haben gerne mitgemacht“, freut sich Tsalastras über eine Reihe gelungener Zusammenarbeiten, die „selbstverständlich“ fortgesetzt werden. Ganz toll fand er zum Beispiel die „Rock-Schiffe, die zu Olgas Rock gefahren“ sind. Und sieht einmal mehr: „Kultur verbindet.“