Für Sorgenfalten auf den Gesichtern deutscher Eltern und Großeltern sorgt zurzeit eine Untersuchung der Stiftung Warentest zu gesundheitsgefährdenden Spielwaren (die NRZ berichtete).
Vier von fünf Spielzeugen stellten sich im Test als schadstoffbelastet heraus. Das Pikante dabei: Es wurde nicht nur Billigspielzeug aus Fernost untersucht, sondern auch vermeintlich hochwertige Ware aus Deutschland.
Wie kann man also noch sicher sein, seinen Kleinsten beim nächsten Teddykauf auch wirklich etwas Gutes zu tun? Uschi Lausberg, Inhaberin des Spielwarenladens „Spiel Spaß Natürlich – Lausberg“ an der Langemarkstraße, ist nicht überrascht von den Testergebnissen. Sie widmet sich diesem Thema schon seit einer gefühlten „halben Ewigkeit“: Seit mehr als 20 Jahren ist sie mit ihrem Geschäft selbstständig, und von Beginn an hat sie es sich zur Maxime gemacht, nur schadstofffreie Ware anzubieten. „Wir wurden immer wieder als Ökoladen bezeichnet, oft im negativen Sinne“, erzählt die 61-Jährige: „Das hörte auf, als letztes Jahr die ersten Schadstoffprüfungen an Spielwaren durchgeführt wurden.“
Lausbergs Laden ist beherrscht von Holzspielzeug und Stofftieren aus hundertprozentiger Baumwolle; Plastik oder Spielzeug aus Fernost sucht man vergebens. Einfacher Grund: „Selbst wenn eine Puppe aus Biobaumwolle besteht: Wenn Sie in Fernost hergestellt wurde, muss sie für den Transport nach Europa mit Pestiziden eingesprüht werden, aus Gründen des Seuchenschutzes.“ Dass das nicht wirklich gesund sein kann, ist wohl keine Frage. Daher bietet Lausberg in ihrem Laden fast ausschließlich europäische Ware an, größtenteils aus Deutschland – das ermöglicht den persönlichen Kontakt zum Hersteller.
Deutsch ist nicht gleich deutsch
Doch Moment: Laut Stiftung Warentest sind doch auch traditionelle deutsche Hersteller wie Steiff oder Haba betroffen. Wieso sollte ich dann noch teure deutsche Ware kaufen? „Das Problem ist, dass viele deutsche Firmen Teile ihrer Produktion in kostengünstigere Länder verlagern“, erklärt Lausberg: „Man sollte aber nur das kaufen, was nicht aus Fernost kommt.“ Hier lohnt es sich, jedes Etikett genau zu studieren: Steht dort nur „Germany“ oder „Printed in Germany“ drauf, ist Vorsicht geboten. Nur wenn explizit Deutschland oder Europa als Herstellungsort genannt wird, sollte man zugreifen, empfiehlt Lausberg.
Auch Angelika Wösthoff von der Verbraucherzentrale Oberhausen schwört auf „Made in Germany“: „Das ist dann auch gute Qualität. Auf keinen Fall sollte man in Ein-Euro-Shops kaufen; dann lieber etwas teurer.“ Und sie hat noch einen Tipp parat: „Riechen Sie an den Spielwaren und kaufen Sie sie nur, wenn sie nicht unangenehm riechen. Und selbst wenn Ihnen erst zu Hause beim Auspacken ein unangenehmer Geruch auffällt – tauschen Sie sie wieder um. Das ist Ihr gutes Recht.“