Oberhausen. .

Bekannt wurde Daniel Schuhmacher durch DSDS, jetzt macht er seine eigene Musik: Mit den Songs aus seinem aktuellen Album „Nothing to Lose“ im Gepäck kommt er 28. November nach Oberhausen. Und zieht damit einen Strich unter die Ära Bohlen.

Anderthalb Jahre nach dem Sieg bei der Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) spielt Daniel Schuhmacher nun nach seiner eigenen Pfeife: Sein neues Album „Nothing to Lose“ bleibt in der Pop-Schiene, zwischen den Zeilen summt aber kein Dieter Bohlen mehr. Am 28. November wird Schuhmacher mit den neuen Liedern im Schacht 1, Essener Straße 259, auftreten. Stephanie Weltmann sprach mit dem 23-Jährigen über seine Show.

Sie kommen gerne nach Oberhausen, was?

Daniel Schuhmacher: Warum?

Sie waren letzte Woche hier.

Schuhmacher: Das stimmt, nur kurz. Da habe ich eine Autogrammstunde im Rahmen einer Veranstaltung der Bundeswehr gegeben. War total nett.

Davor waren Sie im Mai bei uns und sind mit dem Publikumspreis Comet ausgezeichnet worden.

Schuhmacher: Ich konnte das kaum glauben, da neben mir in dieser Kategorie auch Lena Meyer-Landrut nominiert war und ich dachte, sie würde den Preis bekommen. Außerdem kam der Comet ein Jahr nach DSDS, also lange nach dem Hype. Aber bedeutet er mir so viel: Da draußen gibt es immer noch Menschen, die meine Musik mögen. Das macht mich stolz.

Dann hat der Comet einen Ehrenplatz im Regal?

Schuhmacher: Ich wollte ihn unbedingt aufstellen, aber weil er ja rund ist, musste ich ihn irgendwie fixieren. Also habe ich ihn in einen Aschenbecher gestellt.

Im November sind Sie wieder bei uns – mit Ihrer neuen Platte. Auch mit Gitarre?

Schuhmacher: Mit dem Gitarrenunterricht wollte ich vor einem halben Jahr anfangen, aber leider hat das nicht so ganz geklappt. Mir fehlt die Zeit dazu. Ich würde auf der Tour aber gerne zumindest ein Lied selbst begleiten: „All we need is love“ vom neuen Album.

Dieses Album klingt ganz anders als Ihr erstes – ein Strich unter die DSDS-Zeit?

Schuhmacher: Auf jeden Fall. Das erste Album haben wir innerhalb weniger Tage aufgenommen, ohne viel darüber zu sprechen. In der neuen Platte steckt mehr von mir. Wir haben ein dreiviertel Jahr daran gearbeitet, ich habe 150 Lieder durchgehört und ausgewählt, was zu mir passt und zu dem, was ich musikalisch machen möchte.

Was ist das denn?

Schuhmacher: Grundlegend bleibe ich beim Pop, möchte aber mit verschiedenen Elementen arbeiten.

Den DSDS-Daniel gibt’s nicht mehr?

Schuhmacher: Nein, den gab es auch bei der letzten Tour nicht mehr.

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Statt großer Hallen spielen Sie nun in kleineren Klubs.

Schuhmacher: Sie haben den Vorteil, intimer zu sein. Man kann seinen Fans viel näher sein. Nur weil ich DSDS gewonnen habe, heißt das ja nicht, dass ich der Größte bin und nur Riesenkonzerte geben sollte. Ich sehe mich als Newcomer, der Leute überzeugen muss.

Wann ist Ihr Name der eines etablierten Künstlers?

Schuhmacher: Etabliert ist man, wenn man Fuß gefasst hat, nach fünf, sechs Jahren. Davon bin ich weit entfernt, auch, weil ich immer noch den Castingstempel aufgedrückt bekomme.

Was wäre ohne diesen Stempel aus Ihnen geworden?

Schuhmacher: Ich hätte jetzt hoffentlich mein Abitur in der Tasche und würde Kultur- oder internationales Management studieren.

Und die Musik?

Schuhmacher: Wäre als Hobby dabei geblieben. Ob ich sie ohne DSDS so hätte machen können wie jetzt, glaube ich nicht. Diese Casting-Shows machen viel möglich, sie haben aber den Nachteil, dass man als Künstler schnell darauf reduziert wird. Manche Sender und Journalisten boykottieren einen richtig. Dagegen kämpfe ich an: Ich weiß, was ich kann, und bin mehr als ein RTL-Produkt.