Oberhausen. .

Die Vorschläge der Mitglieder der Stadtkonferenz für die Position des neuen Stadtdechanten sind geheim. Doch es gibt wohl nur einen Kandidaten: Dr. Peter Fabritz, den Nachfolger des Pfarrers der Großpfarrei Herz Jesu.

Von einem Dornröschenschlaf zu sprechen, wäre wohl unpassend. Ist es doch wahrscheinlich nur ein Name, der von Dr. Peter Fabritz, dem Nachfolger des Pfarrers der Großpfarrei Herz Jesu, der jetzt in einem Tresor bei Pfarrer Thomas Eisenmenger schlummert. Dem dienstältesten Pfarrer Oberhausens oblag die Aufgabe, den Umschlag mit den geheimen Voten der Mitglieder der Katholischen Stadtkonferenz für den künftigen Stadtdechanten mit nach Hause zu nehmen. Eisenmenger wird den Umschlag, in dem sich wiederum die einzelnen Briefe der rund 50 Mitglieder der Stadtkonferenz befinden, der Leiterin der Kurie in Essen übergeben. Dann ist es die Aufgabe Bischofs Franz-Josef Overbecks, einen neuen Stadtdechanten zu benennen. Da der Bischof nun am Samstag (9.) erst einmal eine zweiwöchige Pastoralreise nach Brasilien antritt, hat man es in Oberhausen mit der Übergabe des Umschlags nicht so eilig. „Wir rechnen Anfang November mit einem Ergebnis“, erklärte Barbara Winter-Riesterer, Referentin des Stadtdekanates Oberhausen.

„Ein neuer Stadtdechant muss erst schriftlich durch den Bischof ernannt worden sein, bevor der Name der Öffentlichkeit bekannt gegeben wird“, erklärte Winfried Dollhausen, Sprecher des Bistums Essen. Er verdeutlichte auch noch einmal: „Der Stadtdechant ist der Vertreter des Bischofs vor Ort.“

Natürlich kann es immer Überraschungen geben. Aber allzu großes Rätselraten in Sachen des Neuen ist vielleicht in diesem Fall nicht angebracht. Denn, wie ein Mitglied der Konferenz erklärte: „Dr. Fabritz war der einzige Kandidat.“ Niemand sonst sei benannt worden oder habe sich selbst vorgeschlagen. Vor zwei Jahren war es bei Dr. Michael Dörnemann genauso. Der Vorgänger Fabritz’ als Pfarrer der Großpfarrei Herz Jesu war dann auch vom Bischof zum Stadtdechanten ernannt worden. Einige Mitglieder hatten wohl angeregt, das Votum zurückzustellen. Sollte doch erst geklärt werden, wie die Pfarrstelle von St. Clemens besetzt wird. Propst Bernward Mezger ist ja immer noch beurlaubt. Doch die Mehrheit der Konferenz-Teilnehmer war dagegen, so Winter-Riesterer. Besonders auch vor dem Hintergrund, dass nun, nachdem die Strukturreform in Oberhausen abgeschlossen sei, man nach vorne blicken wolle. „Wir möchten uns wieder verstärkt auf unsere eigentliche Aufgabe, auf die Botschaft konzentrieren“, verdeutlichte die Referentin. Außerdem sei ein Stadtdechant normalerweise sechs Jahre im Amt, „also nicht für alle Ewigkeit“, so Winter-Riesterer. Und er könne auch nur Anregungen geben. Der Prozess der Besinnung auf die eigentlichen Aufgaben von Kirche müsse dann von allen mitgetragen werden.