Professor Peter Pachnicke traut sich was, das weiß man. Als einziger wagte der ehemalige Kurator der Ludwig Galerie den Ansatz einer Interpretation des Kunstwerks.

Das schenkte Günter A. Steinmann der Stadt (die NRZ berichtete) und es wurde am Freitagabend am Rathaus offiziell übergeben. „Aufsteigen und Bewahren“ symbolisiere das „Adamas“ genannte Werk wohl, meinte Pachnicke.

Der Künstler selbst gab sich bescheiden und dankte der Stadt und insbesondere Oberbürgermeister Klaus Wehling, aber auch den Sponsoren, die den Aufbau der Skulptur vor dem Rathaus möglich machten. Dazu gehört neben der EVO-Netz-GmbH, die die Beleuchtung besorgte, übrigens auch die Schmidt-Gruppe, die derzeit auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände am Centro ein Automatenkasino baut.

Liebe zur Heimatstadt

Klaus Wehling hatte zuvor gelobt, dass Steinmann mit seinem Geschenk „die Liebe zu seiner Heimatstadt“ ausdrücke, „Adamos“ sei eine „Bereicherung“ vor dem Rathaus. Peter Pachnicke reicherte seine Rede mit dem Verweis auf den Gedenkstein an das alte Rathaus in unmittelbarer Nähe an, der ein „Gespräch mit der Skulptur“ entwickle, „in das der Bürger hineingezogen wird.“

Spitzname

Schmunzelnd prophezeite Pachnicke, die Bevölkerung werde sicherlich einen eigenen Namen für die Skulptur finden, einen „Spitznamen“ gar, der die Gedanken des Volksmunds wohl treffend formulieren werde.

Enthüllt, wie es die Folien in den Tagen zuvor vermuten ließen, wurde „Adamas“ übrigens Freitagabend nicht. Vielmehr wurde zu eigens komponierter Musik eine Lichtshow gezeigt, die schließlich zu der Illumination des Kunstwerks führte.

Kunst wie auch Politik polarisierten, hatte Klaus Wehling gesagt, eine Bewertung überließ er aber dem Künstler, den er mit dem Satz „Kunst ist nicht ein Privileg für wenige, sondern ein Angebot für alle“ zitierte. Oberhausen ist damit um ein beeindruckendes Angebot reicher.