Oberhausen. .
„Kinder, die auf der Bühne stehen? Das ist bei uns normal!“ sagt Detlef Bode, stellv. Leiter der Katharinenschule. Jetzt wurde die Schule als erste Grundschule landesweit zur Kulturschule gekürt.
180 Grundschüler besuchen die katholische Einrichtung. „Bereits seit Jahren sind wir am Muse-Programm der Yehudi-Menuhin-Stiftung beteiligt, das 1999 auch in NRW anlief“, erläutert Bode. Regelmäßig stehen für die Jungen und Mädchen damit Tanz, Schauspiel, künstlerische Gestaltung auf dem Stundenplan. Fast überflüssig zu erwähnen, dass auch die kulturelle Bildungsinitiative „Jedem Kind ein Instrument“ längst Einzug in die Katharinenschule gehalten hat. „Aber für uns sind darüber hinaus außerschulische Lernorte enorm wichtig“, hebt Bode hervor. Die Richtung stand also fest, als die Schule überlegte, ihr Profil zu schärfen. Silke Becker und Angelika Schulte-Ortbeck vom städtischen Bildungsbüro halfen, bestehende Kontakte zu vertiefen. Offizielle Verträge über eine Zusammenarbeit unterschrieb Detlef Bode nun mit dem Medienzentrum, der Stadtbibliothek, der Galerie Ludwig, dem Theater Oberhausen sowie der Yehudi-Menuhin-Stiftung. Drei Jahre lang soll das Vorzeigeprojekt laufen. „Anschließend dokumentieren wir, was es Schülern, Lehrern und Eltern gebracht hat“, so Silke Becker.
Die Eltern sollen verstärkt miteinbezogen werden. „Geplant ist etwa ein Workshop mit der Ludwig Galerie rund ums Thema Janosch“, sagt Angelika Schulte-Ortbeck. Zum Schluss sollen die Schüler so gut vorbereitet sein, dass sie ihre Eltern durch die Ausstellung führen können. Theaterbesuche seien außerdem geplant.
„Die wurden an der Katharinenschule aber schon immer angeboten. Zu Peterchens Mondfahrt im Gasometer hatten sich 120 Eltern angemeldet, leider standen aber nur 70 Plätze zur Verfügung“, wissen die Damen vom Bildungsbüro. Neu werde sein, dass die Schauspieler einen Teil ihrer nächsten Aufführung auf der Schulbühne vorstellen und die Schüler persönlich auf ihren Theaterbesuch vorbereiten.
Mit wieviel Spaß die Kinder bei der Sache sind, zeigten sie gestern: Die Klassen 4a und 4b stimmten ihre Gäste mit der Schulhymne ein. Die 3b begeisterte mit drei ruck,zuck einstudierten Tänzen. Und die 3a entführte das Publikum in die faszinierende Welt des Schwarzlicht-Theaters. „In der Schule“, so brachte es Schuldezernent Frind auf den Punkt, „geht es nicht nur ums Rechnen und Schreiben, sondern vor allem um die Vermittlung der Kultur eines achtsamen Umgangs miteinander“.