Oberhausen. .
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird Kerstin Wittmeier (45) die Nachfolgerin der Oberhausener Polizeipräsidentin Heide Flachskampf-Hagemann. Das verkündete am Montag NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) bei der Verabschiedung der Behördenleiterin.
Die eine geht, die andere kommt. Als am Montag Oberhausens Polizeipräsidentin Heide Flachskampf-Hagemann (65) verabschiedet wurde, da nannte Innenminister Ralf Jäger auch gleich den Namen der möglichen Nachfolgerin. Wenn das Kabinett am Dienstag sein Plazet gibt, dann wird die Duisburgerin Kerstin Wittmeier (45) künftig das Polizeipräsidium leiten. Die mögliche neue Polizeipräsidentin ist Diplom-Sozialwirtin. Momentan arbeitet sie beim Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste in Duisburg. Sie hat bereits bei der Bezirksregierung Düsseldorf das Dezernat für Hafensicherheit geleitet und war Verwaltungsleiterin der Wasserschutzpolizei.
Jäger zeigte sich zuversichtlich, dass sein Vorschlag im Kabinett auf fruchtbaren Boden fallen wird. Eine Parallele zu Wittmeiers Vorgängerin gibt es schon einmal. Beide Frauen sind Mütter von drei Kindern. Und wie sagte der Innenminister so schön, als er an Heide Flachskampf-Hagemanns beruflichen Werdegang erinnerte: „Wer zu Hause das Management mit drei Kindern meistert, der ist als Behördenleiter prädestiniert.“
60 Prozent Aufklärungsquote
Jäger hob hervor, dass die 65-Jährige im Polizeipräsidium Spuren hinterlassen habe. Er nannte auch die sehr gute Aufklärungsquote von 60 Prozent bei den Straftaten in Oberhausen, die zehn Prozent über dem Landesdurchschnitt liege.
Was der Landesregierung Sorgen mache: „In den nächsten Jahren werden viele Polizeibeamte in den Ruhestand gehen.“ Die Landesregierung habe zwar die Zahl der Anwärter auf 1400 angehoben, aber auch das reiche nicht aus. „Kreativität ist gefordert“, so Jäger. Polizeibeamten, die Vorschläge machen, wie man trotz Personalmangels gute Arbeit leisten könne, wolle man auf Augenhöhe begegnen. Was Fußballvereine vielleicht nicht so gerne hören werden: „Wir haben Gespräche geführt, in denen eine Kostenbeteiligung der Vereine an Einsätzen im Stadium diskutiert wurde“, so Jäger. Immerhin könne man 25 Mio Euro für einen Mittelstürmer ausgeben.
Vielfältige Herausforderungen
Die neue Polizeipräsidentin wird sich vielfältigsten Herausforderungen stellen müssen. Ihrer Vorgängerin bescheinigte Jäger, die Behörde mit einem großen Maß an Herzlichkeit nach innen und außen geführt zu haben.
Die scheidende Polizeipräsidentin selbst hat zunächst keine großen Pläne für ihren Ruhestand. Zunächst will sie einfach die Zeit ohne Termindruck genießen. Und, wie sie Jäger verriet, mit ihrem Mann wandern und wieder mehr Geige spielen. Bei ihrer Abschiedsfeier kam sie allerdings in den Genuss von „Tatort“-Klängen des Jazz Ensembles des Landespolizeiorchesters.