„Guck mal da, eine Schildkröte!“ „Hast du schon die Eule gesehen?“ Wenn man sich die Gespräche der Zuschauer so anhört, könnte man glatt denken, man wäre im Zoo.

Aber eigentlich handelt es sich um den Olga-Park in Osterfeld, der auch in diesem Jahr Schauplatz der Internationalen Drachenshow war. Am Samstag begann ein Wochenende voller bunter Drachen. Bereits zum sechsten Mal trafen sich über 70 Drachenpiloten, um sich auszutauschen und ihre Flugkünste auf die Probe zu stellen.

Am Samstag begann das Fliegerwochenende pünktlich um 14 Uhr mit einer moderierten Drachenshow. Passend zur Mittagessenszeit versammelten sich einige Schaulustige auf der Wiese im Olga-Park und ließen sich ihre Pommes Currywurst und das wahrscheinlich letzte Eis des Sommers bei den Drachenkünsten gleich doppelt so gut schmecken. Doch für die Drachenflieger war das Lenken ihrer Kunstwerke auch in diesem Jahr nicht so einfach. Das Problem kennt auch Bernd Brammer: „Oberhausen ist mal wieder eine große Herausforderung: Fliegen ohne Wind“. Der 58-jährige Kieler kam in diesem Jahr schon zum vierten Mal nach Oberhausen. Seit 25 Jahren ist er begeisterter Drachenpilot. Damals begann er gerade einmal mit einem kleinen Drachen. Mittlerweile sind es um die 80.

In diesem Jahr durften die Drachen aufgrund einer Sondergenehmigung erstmals 600 Meter Höhe erreichen. Das war bei mehr und mal weniger viel Wind gar nicht so einfach, denn Windstärke zwei wurde nicht überschritten. Viele große Drachen schafften es nur für kurze Zeit, am Osterfelder Himmel zu bleiben und sanken immer wieder ab. Dennoch waren genügend Flugobjekte für die jungen und alten Zuschauer dabei. Einige Besucher waren so begeistert, dass sie es gleich mit einem eigenen Drachen versuchten. Die günstigste Variante war schon ab fünf Euro an Ständen neben dem Flugfeld zu erstehen. Viele brachten auch ihre eigenen von Zuhause mit. Zwar waren diese nicht so groß wie die der Profis, Spaß hat es dennoch gemacht, wenn der Wind denn mal da war. Abseits der Wiese der Profiflieger drehten die Amateurdrachen ihre Runden hinter den Spielständen des Weltkindertages.

Zwar kam auch ab und zu mal die Sonne raus, wirklich lange blieben die meisten Besucher dennoch nicht sitzen, um die Drachen zu betrachten. Dafür war es zu einfach zu kalt. Die Wiese der Drachenprofis lag jedoch denkbar gut: sie war umringt von Imbissständen, sodass immer wieder neue Zuschauer kamen.

Im nächsten Jahr werden Besucher und Drachenpiloten bestimmt wieder mit dabei sein. Dann hoffentlich aber mit etwas mehr Wind und wärmeren Temperaturen.