Oberhausen. .

Nach dem Brand in einem Wohnhaus an der Styrumer Wachstraße ist am Donnerstag der 30-jährige Ex-Freund der Mieterin verhaftet worden. Laut Polizei besteht der dringende Verdacht, dass er das Feuer gelegt hat.

War der Brand in einem Haus an der Styrumer Wachstraße die Eskalation eines Beziehungsdramas? Einiges deutet darauf hin: Am Donnerstag verhaftete die Polizei einen 30 Jahre alten Mann. Er wird beschuldigt, das Feuer in der Wohnung gelegt zu haben. Hier wohnte seine Ex-Freundin (24).

Der Reihe nach: Am späten Mittwochnachmittag gegen 17.20 Uhr rückte die Feuerwehr zu dem Brand in der ersten Etage aus – mit zwei Löschzügen statt wie üblich mit einem. Denn Anwohner hatten die Befürchtung geäußert, es könnten sich noch Menschen in der brennenden Wohnung befinden, möglicherweise Kinder. Das bestätigte sich zum Glück nicht: Als die Feuerwehr eintraf, hatte bereits ein Nachbar den erwähnten 30-Jährigen aus den Flammen gerettet. Dieser musste mit einer schweren Rauchvergiftung und leichten Verbrennungen in eine Düsseldorfer Spezialklinik geflogen werden. Aus der Etage über der Brandwohnung retteten die Einsatzkräfte noch eine ältere Dame und später eine Katze. Zudem mussten auch Nachbarhäuser evakuiert werden. Sie kehrten nach Ende der Löscharbeiten gegen 19.30 Uhr wieder nach Hause zurück. Danach wurde die Straße auch wieder für den Verkehr freigegeben.

Frau verprügelt und randaliert

Als der 30-Jährige die Klinik am Donnerstag wieder verlassen konnte, wurde er umgehend verhaftet. Für die Polizei hatten sich nach ihren Ermittlungen nämlich die Hinweise verdichtet, dass der Mann den Brand gelegt haben könnte. So stellte sich heraus, dass es in der Wohnung nicht nur in einem Zimmer gebrannt hatte, sondern in mehreren. Ferner, so Polizeisprecher Uwe Weighardt, gibt es offenbar eine Vorgeschichte: Am Vorabend des Brandes, am 14. September also, hatte der nun Verhaftete offenbar seine Ex-Freundin verprügelt. Sie ist Mieterin an der Wachstraße. Und am folgenden Vormittag gegen 11 Uhr wurde die Polizei zu dem Haus gerufen, da der Mann in der Wohnung randalierte. Gute sechs Stunden später brach dann das Feuer aus. Zu diesem Zeitpunkt, so die Polizei, befand sich der Mann allein in der Wohnung.

Das Haus wurde durch den Brand ziemlich in Mitleidenschaft gezogen: Die ältere Dame und ein Fahrlehrer, der im Erdgeschoss wohnt, mussten die Nacht bei Verwandten verbringen. Grund: Das Gebäude darf erst mal nicht mehr betreten werden, weil die Gefahr besteht, dass Teile der Holzdecken einstürzen könnten. Wann die Mieter in ihre Wohnungen zurückkehren können, ist derzeit noch unklar, so die Stadt. Nach Abschluss der Ermittlungen müsse zunächst ein Statiker das Haus in Augenschein nehmen.