Beim großen Familienfest rund um Haus Ripshorst greifen die Gäste zu ungewöhnlichen Untersuchungsmethoden

Trübe graue Wolken bedecken den Himmel und Regentropfen prasseln auf das Areal rund um das Haus Ripshorst nieder. Der Geruch von feuchtem Gras erfüllt die Atemwege, lachende Kinder tollen herum oder hängen bei ihrer Mama buchstäblich am Rockzipfel, um dem feuchten Wetter bestmöglich zu entgehen. Zum dritten Mal veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft Neues Emschertal in Kooperation mit den Biologischen Stationen Westliches und Östliches Ruhrgebiet, den Emscher Freunden und zahlreichen Naturschutzorganisationen einen Familien- und Erlebnistag rund um das Thema Natur.

„Das Jahr 2010 ist nicht nur Kulturhauptstadt-Jahr, sondern auch das Jahr der Biodiversität. Hierbei geht es um den Menschen, die Natur, um seine Heimat“, sagt Simone Timmerhaus von der Arbeitsgemeinschaft Neues Emschertal. Ziel der Veranstaltung sei es, den Kindern spielerisch die Natur näher zu bringen und sie für die Artenvielfalt zu sensibilisieren. „Unser Programm richtet sich vor allem an die kleinen Besucher, jedoch erreichen wir somit auch die älteren Generationen“, so Simone Timmerhaus.

Mehr als tausend Besucher folgten in den vergangenen Jahren der Einladung zum Familienfest. Aufgrund des schlechten Wetters in diesem Jahr blieben der Veranstaltung jedoch viele Besucher fern. Die aus Essen kommende Familie Ebel hingegen fand auch zur dritten Veranstaltung seiner Art den Weg ins angrenzende Oberhausen. „Die Veranstaltung ist wirklich großartig. Wir halten es für wichtig, unserem Kind die Natur näher zu bringen“, sagt Dirk Ebel (42). „Kinder müssen nicht immer vor dem Fernseher oder Computer sitzen. Solche Veranstaltungen bieten die Möglichkeit, dass unsere Kinder spielerisch lernen und Spaß haben können.“ Während Mama und Papa abseits vom Geschehen warten, probiert der siebenjährige Niklas Ebel schon die nächste Aktion aus. Begeistert lässt er gemeinsam mit einem Mitarbeiter vom mobilen Spielprojekt Volle Mööre aus Düsseldorf eine entworfene Wasserdruckrakete in die Lüfte steigen. Neben ihm hocken die beiden zehnjährigen Jan und Leon im kniehohen Gras und sammeln per Insektensauger einheimische Kleintiere. „Diese werden wir im Anschluss mit den Kindern gemeinsam analysieren“, sagt Katrin Böhm (mobiles Spielprojekt Volle Mööre).

22 mitwirkende Organisationen präsentierten sich den Besuchern. Simone Timmerhaus: „Dazu gehören nicht nur Naturschutzverbände. Auch städtische und soziale Einrichtungen wirken hier mit. Wie zum Beispiel die Ritterschaft der Burg Vondern, die hier zur Freude der Kinder ihr Können zum Besten geben.“