Oberhausen. .

Erinnerungen an die Fronleichnamskirmes: „Wenn nichts mehr geht, dürften um die 100 000 Menschen auf der Kirmes sein“, sagte Erster Polizeihauptkommissar Günter Heide, der Leiter des Schwerpunktdienstes der Polizei.

Bei der Fronleichnamskirmes in diesem Jahr herrschte plötzlich Stillstand vor dem Gasthof „Zur Post“. Kein Durchkommen mehr. Auch nicht für Heide. Er erzählte: „Unsere Dienststelle gibt es seit drei Jahren.“

Von den 180 Mitarbeitern der Polizeiwache Sterkrade gehören 60 zum Schwerpunktdienst. Heide selbst ist stellvertretender Leiter der Polizeiwache. Und er berichtete, dass ein Aufgabenfeld seiner Abteilung die Einsatzunterstützung ist. „Wir unterstützen andere Direktionen bei Sondereinsätzen, etwa bei Oberhausen Ole, beim PublicViewing zur Fußball-WM oder der Ruhr-in-Love. Die Kirmes ist natürlich auch so ein Einsatzort. An diesem Kirmesheiligabend waren 58 Polizeibeamte, inklusive Kripo und der Kräfte aus Düsseldorf auf dem Gelände im Einsatz. „Die Kollegen sind in Gruppen von fünf bis sechs Mann unterwegs“, sagte Heide. In einem Radius von 50, 60 Metern könnten sie tätig werden.

Während Heide erzählte, dass jeder Tag auf der Kirmes anders sei, winkte der Oberhausener zwei Kollegen in Zivil zu. Die beiden gehören zu den Aufklärungskräften, die ein Auge auf auffällige Jugendgruppen haben oder auf Jugendliche, die Alkohol trinken. Ein wenig später liefen Heide auch die beiden JuKops über den Weg.

In Sachen Polizeiarbeit hat sich vieles geändert. Auch das: „Die Zeiten, in denen dem Wort der Polizei sofort Folge geleistet wurde, sind vorbei“, sagte Heide. Besonders junge Menschen stellten vieles in Frage. „Wobei ich das gar nicht so schlecht finde“, erklärte er. Die Gesellschaft verändere sich eben.

Am Technischen Rathaus musste der Polizeibeamte dann mal kurz etwas klären. Die Johanniter standen dort mit einem Krankenwagen. Sie haben den Hinweis erhalten, jemand würde dort herumtorkeln. In der Tat war dort ein relativ betrunkener Mann unterwegs. Doch der war noch ansprechbar, wie Heide bemerkte. Der Betrunkene durfte weiter ziehen.

Der Schwerpunktdienst der Polizei beinhaltet neben der Einsatzunterstützung auch noch den Präsenzdienst, der von Wolfgang Seidel (46) geleitet wird. Die Präsenz von Polizeibeamten vor Ort soll das Sicherheitsgefühl der Bürger in der Stadt stärken. Zum Präsenzdienst gehören zurzeit vier Frauen und 22 Männer. Zwei szenekundige Beamte und die beiden Diensthundeführer gehören dazu. Außerdem die Polizeibeamten, die mit dem Fahrrad auf den Straßen unterwegs sind.

Der Schwerpunktdienst der Polizei mit seinen beiden Bereichen Präsenzdienst und Einsatzunterstützung erfüllt übrigens noch eine ganz andere Aufgabe. Zur Einsatzunterstützung wird etwa ein Teil der Teilzeitkräfte eingesetzt. Zwecks besserer Koordination von Familie und Beruf. Im Präsenzdienst finden Beamte ein berufliches Zuhause, die aufgrund von Einschränkungen aus dem Wach- und Wechseldienst herausgenommen wurden.