Auch in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen war natürlich der Baustopp im Bert-Brecht-Haus ein zentrales Thema der Aktuellen Stunde. Planungsdezernent Peter Klunk, der im August die Einstellung der Bauarbeiten verfügt hatte, warb um Verständnis: „Der Sorgfalt wegen habe ich nicht anders handeln können.“

Mangelnde Sorgfalt in der Planungsphase lautete der Vorwurf aus den Reihen von CDU und FDP; Klunk sieht das naturgemäß anders: „Im Vorfeld sind Statiker und Prüfstatiker ganz bewusst mit einbezogen worden“, sagte er.

Transparenz versprochen

Sie hätten dabei üblicherweise von der derzeitigen Nutzung des Gebäudes ausgehen müssen und eine detaillierte Kostenrechnung aufgestellt. Die aufgetretenen Probleme seien nicht absehbar gewesen.

Klunk schätzte, dass in drei bis vier Wochen die Ergebnisse der derzeitigen Prüfung vorliegen. Dann könne man auch die zusätzlichen Kosten beziffern, „dann wird man sich über das weitere Prozedere unterhalten können. Wenn wir die Ergebnisse haben, werden wir ganz transparent mit dem Thema umgehen“, versprach der Beigeordnete.

Zuvor hatte CDU-Sprecher Sancho Kleine kritisiert, dass die Bezirksvertreter nicht umgehend vom Baustopp in Kenntnis gesetzt worden seien: „Wir müssen uns auf die Verwaltung verlassen können, und das konnten wir hier nicht.“ Nun bekämen die Politiker „den schwarzen Peter zugeschoben“ und Spekulationen seien Tür und Tor geöffnet.

Frage nach Finanzierung

Zur Frage von Liane Herfs (FDP) nach der Finanzierung des zusätzlichen Aufwandes konnte Klunk noch keine Per-spektive aufzeigen: „Es wird so sein, dass viele der Dinge, die mit Fassade und Brandschutz zu tun haben, nicht durch das Konjunkturpaket II gefördert werden können“, stellte er aber klar.

Das hielt Hartmut Imlau (Die Linke) nicht von seiner Forderung ab: „Wir brauchen das Bert-Brecht-Haus in dem von uns geplanten Zustand“, sagte er. Die Verwaltung müsse nach Bekanntwerden der Ergebnisse des Gutachtens „Alternativen schnell und öffentlich darstellen“.