Ein Kleinwagen und zwei Fahrräder markieren den offiziellen Beginn der so genannten „E-Mobility“ bei der EVO.
Dass ein Energieversorger und Stromerzeuger wie die EVO auf elektrisch betriebene Fahrzeuge abfährt, verwundert niemanden. Doch auch Oberbürgermeister Klaus Wehling verspürt bei dem Thema „Rückenwind“, wie er bei der Vorstellung eines elektrisch betriebenen Autos und zweier elektrisch unterstützter Fahrräder (sogenannter Pedelecs) am Kundenzentrum der EVO an der Danziger Straße sagte.
Noch sei Elektromobilität, oder neudeutsch-dynamisch „E-Mobility“, eine Fußnote, die in absehbarer Zeit zu einem Kapitel des Klimaschutzes werde, so Wehling, der erstmals öffentlich eine Oberhausener Klimaschutzkonzeption für 2011 ankündigte.
Ein Kleinwagen und zwei Pedelecs markieren den Anfang der E-Mobility in Oberhausen, und das ist, wie so vieles, dem Geld geschuldet. Das Auto, ein Fiat 500, werde von Hand zum Elektrofahrzeug umgerüstet und sei rund 60 000 Euro teuer, so Bernd Homberg von der EVO.
Teures Testmobil
Er ist deshalb als Testmobil im Einsatz. „E-Mobilität im Pendlerverkehr“ – so heißt das größte Pilotprojekt in NRW rund um das Thema E-Mobility, an dem die EVO mit dem Wagen teilnimmt. Für Hartmut Gieske, kaufmännischer Vorstand der EVO, ist das Elektromobil mehr als ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb: „Damit machen wir die Innovation sichtbar und den Strom für die Kunden buchstäblich erfahrbar.“
Geplant ist, im Stadtgebiet eine bedarfsorientierte Ladeinfrastruktur aufzubauen, dann soll der kleine Fiat für Dienstfahrten von der Oberhausener Gebäude-Managementgesellschaft (OGM) genutzt werden. Die beiden Fahrräder stellt die EVO der städtischen Tourismusgesellschaft (TMO) zur Verfügung. Nach dem Vorbild anderer touristischer Regionen sollen Gäste – und natürlich auch Oberhausener – ab der kommenden Woche die Möglichkeit haben, die Räder am Ruhr-Visitor-Center vorzubestellen und sich für einen halben oder einen ganzen Tag auszuleihen. „Eine schöne Ergänzung für den Tourismus“, glaubt TMO-Chef Burkhard Koch. Auch bei den Pedelecs setzt man auf eine hochwertige Variante: Rund 3000 Euro kostet das einzelne Elektro-Rad.
„Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch – zumindest in den Großstädten“, ist Hartmut Gieske überzeugt. Ein bisschen Stolz schwingt da mit, dass man derart am Rad der Fortbewegungsgeschichte dreht. Klaus Wehling setzt den Rückenwind in eine Zukunftsperspektive um: „Eine Herausforderung der Zukunft wird sein, Elektromobilität für jeden zugänglich zu machen.“ Bis dahin wird noch viel Strom durch die Leitungen fließen.