Oberhausen. .

Ab Juni 2011 müssen sich die Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in unserer Stadt auf ein neues Tagesnetz einstellen.

Zwar werden entlang der Nord-Süd-Hauptachse weiterhin Busse zumindest im Zehn-Minuten-Takt fahren. Vor allem in Holten und Schmachtendorf sowie an den Stadtgrenzen müssen Fahrgäste ab dem kommenden Jahr aber mit längeren Wartezeiten rechnen.

Sieben statt wie bisher sechs Schnellbusse (SB) wollen die Stadtwerke (Stoag) einsetzen, diese neu miteinander verknüpfen und durch Stadtlinien (die derzeitigen 100er bzw. 900er-Linien) ergänzen. Einige Direktverbindungen wird es nicht mehr geben, drei kaum frequentierte Haltestellen (Sea Life, Weißensteinstraße und Steeler Straße) sollen entfallen. Jörg Stühling, Stoag-Verkehrsplaner, verspricht: „Die Qualität des Angebots bleibt erhalten.“

Rund 840 000 Euro will die Stoag mit dem neuen Tagesnetz einsparen – der finale Schritt, um das rund zwei Millionen Euro umfassende Sparvolumen zu erreichen, das der Rat im Rahmen des Haushaltskonsolidierungskonzeptes vorgegeben hat. Teil des Programms war auch das um zwei Stunden vorverlegte Nachtnetz, das im Sommer vor allem auf Druck der Politik rückgängig gemacht wurde. Rund 444 000 Euro weniger wollte die Stoag damit ausgeben, nun müssen an anderer Stelle Leistungen gekürzt werden.

Gestrichen wird vor allem im Norden: Zwischen Falke­straße und Heinrich-Böll-Gesamtschule fährt derzeit der SB 94 alle zehn Minuten, ab Sommer 2011 wird das anders. Anderswo werden Linien gesplittet. Dieses Konzept funktioniert bereits an der Vestischen Straße. Dort treffen die Linien 957 und 987 so aufeinander, dass stark frequentierte Haltestellen alle zehn Minuten angefahren werden, bevor sich die Linien in Gebiete aufteilen, die ein weniger hohes Fahrgastaufkommen haben. Ab 2011 soll dieses Prinzip auch für den Bereich ums EKO und Theater, für Teilstrecken in Buschhausen sowie zwischen dem Hans-Sachs-Berufskolleg und der Anne-Frank-Realschule gelten. Das Angebot der Stoag wird damit um rund 4,5 Prozent eingeschränkt.

Peter Klunk vom Stoag-Vorstand betonte, dass niemand glücklich sei über die Einsparungen. „Wir haben versucht, in weniger stark frequentierten Gebieten zu kürzen, um die Auswirkungen möglichst gering zu halten.“ Vorstandskollege Werner Overkamp betonte, dass man am Anfang des Prozesses stehe. Am Dienstag habe die Belegschaft die geplanten Änderungen diskutiert, gestern wurden Vertreter verschiedener Interessenverbände an den runden Tisch gebeten – auch von der Initiative Pro Bahn. Sprecher Lothar Ebbers urteilte: „Die Zielrichtung ist richtig.“