Oberhausen. .

In Oberhausen soll es nach Sicht des Umweltausschusses zukünftig keine weitere Wertstofftonne geben. Die gelbe Tonne soll dort auch für Plastikmüll ohne grünen Punkt sowie Metalle und Verbundmaterialien genutzt werden.

In Oberhausen soll es nach Sicht der bei der jüngsten Sitzung im Umweltausschuss vertretenen Fraktionen keine weitere Wertstofftonne geben.

Damit stellten sie sich geschlossen hinter den Bereichsleiter für Umweltschutz, Helmut Czichy, der in einem Bericht erklärte, dass die Verwaltung einer Weiterentwicklung der Gelben Tonne für Verpackungsabfälle hin zu einer allgemeinen Wertstofftonne aufgeschlossen gegenüber stehe. „Keinesfalls sollte hierfür jedoch ein zusätzliches Sammelsystem geschaffen werden“, sondern die vorhandene Gelbe Tonne für weitere Wertstoffe zugelassen werden.

Denn bisher darf in den Gelben Sack nur das, was auch einen Grünen Punkt trägt. Das sind in den meisten Fällen Verpackungen. Materialgleiche Stoffe wie etwa Plastikeimer oder Metalldosen landen deshalb im Hausmüll. Die EU will das in einer 2008 beschlossenen Richtlinie ändern: Plastikmüll, Metalle und Verbundmaterialien sollen aussortiert und aufbereitet werden. Die Idee dahinter ist, diese Materialien als Ersatzrohstoffe zur Herstellung neuer Produkte zu nutzen.

Änderung des Systems frühestens ab 2014

Um das zu erreichen, hat das Bundesumweltministerium im März einen Gesetzesentwurf veröffentlicht, in dem es die Einführung einer einheitlichen Tonne für Verpackungen mit einem Grünen Punkt sowie stoffgleiche Nicht-Verpackungen ohne entsprechendes Zeichen vorschlägt. Diesen Vorschlag unterstützten die Ausschussteilnehmer gestern. „Damit erreichen wir eine lange notwendige Vereinfachung des Systems“, sagte Frank Udo Bandel (CDU).

Bemängelt wurde, dass in dem Entwurf nicht die Frage geregelt ist, ob diese gemeinsame Wertstofftonne von kommunalen oder einem privaten Unternehmen geführt werden soll. Die Fraktionen sprachen sich aber für eine kommunale Trägerschaft aus. „Das Engagement eines privaten Anbieters könnte von der Höhe der Marktpreise eines Wertstoffes abhängen“, gab Dirk Vöpel (SPD) zu bedenken. Bei schlechter Preislage, befürchtet er, werde die Tonne dann schlicht stehen gelassen. Über die Trägerschaft entscheidet letztlich der Bundestag.

Peter Plew (Grüne) gab zu bedenken, sollte die einheitliche Tonne kommen, dann sollten auch Haushalte, die derzeit noch Gelbe Säcke befüllen, auf eine Tonne umstellen. Mit einer Änderung des Systems wird frühstens 2014 gerechnet.

Außerdem im Ausschuss: Positive Bilanz des neuen Grünabfallsacks

Der im August eingeführte neue und stabilere Abfallsack für Grünabfälle wird in unserer Stadt gut angenommen. Vor zwei Jahren hatten sich erstmals Bürger über die kompostierbaren Grünabfallsäcke beschwert, die es seit 2007 gibt. Diese würden zu schnell verrotten und bereits am Abholtag brüchig sein, hieß es. Im Frühjahr dieses Jahres nahm die Stadtverwaltung deshalb Kontakt zu einem anderen Hersteller auf: Die neuen und kleineren Abfallsäcke mit einem Fassungsvermögen von 80 Litern sind nicht nur robuster – sie sind auch um 50 Cent günstiger als ihre Vorgänger.