Oberhausen. .
Im Norden gibt es diesmal je eine Oberstufen-Klasse mehr.
Improvisationskunst hieß die erste Lektion des neuen Schuljahres an den Gesamtschulen im Norden. Grund ist der hohe Zulauf zur Sekundarstufe II, der die Einrichtungen räumlich und personell vor Herausforderungen stellt. Zwar erweist sich der Ansturm als weniger groß denn zunächst befürchtet (die NRZ berichtete), offenbar gab es Doppel-Anmeldungen. Trotzdem müssen sowohl die Gesamtschule Weierheide als auch die Heinrich-Böll-Gesamtschule in der Jahrgangsstufe 11 eine Klasse mehr einrichten als bisher.
Die Realschüler
und das Turbo-Abitur
Hintergrund ist offenbar ein erhöhter Zustrom von Realschülern. Wer nach der Mittleren Reife einen weiteren Abschluss anstrebt, dürfte in der Gesamtschule die beste Option sehen – heißt die gymnasiale Alternative doch Turbo-Abitur. Hinzu komme möglicherweise das verstärkte Empfinden, mit einem Realschulabschluss schlechte Chancen auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu haben, so Schuldezernent Reinhard Frind gestern im Ausschuss. „Es handelt sich um ein neues Phänomen, da stochern alle noch ein bisschen im Nebel.“
Sicher ist: Die Gesamtschule Weierheide hat dieser Tage 99 Oberstufenschüler aufgenommen. Das sind 20 mehr als im Vorjahr, weshalb es nun vier elfte Klassen gibt statt drei. Mehr Platz musste her, und zwar schnell. Die zunächst vorgesehene Abtrennung eines Raumes vom Freizeitkeller erwies sich als nicht realisierbar. Letztlich verfielen die Planer darauf, einen Teil vom Flur wegzunehmen und als Unterrichtsraum herzurichten.
Die Heinrich-Böll-Gesamtschule begrüßt in Stufe elf genau 126 Jugendliche, ebenfalls fast 20 mehr als zu Beginn des Schuljahrs 2009/2010. Die Kapazität hat man deshalb auf fünf Klassen erhöhen müssen – und ein bisheriger Computerraum wird „so umgestaltet und ausgestattet, dass eine multifunktionale Nutzung gegeben ist“.