Oberhausen. .
Auf der 4. Oberhausener Gründermesse am 11. September präsentieren sich 32 Jungunternehmer an der Marktstraße mit Vorführungen und Aktionen.
Ursula Look macht ihren Friseursalon ausnahmsweise an einem Montag auf. Hinein lässt sie aber keine Kunden, sondern Vertreter von Wirtschaftsförderung (WFO) und Handwerkskammer, vom Weiterbildungsinstitut (WBI) und City-Management, von der Arbeitsgemeinschaft Soziale Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (ARGE SODA) und der Essener Industrie- und Handelskammer. Warum? Weil sie alle am 11. September zur Gründermesse einladen – und Ursula Look ist dem Ruf gefolgt.
Gründerin Ursula Look ist mit einer Open-Hair-Aktion dabei
Es ist die vierte Oberhausener Gründungsmesse, auf der insgesamt 32 Jungunternehmer ihre Geschäftsideen der Öffentlichkeit präsentieren. Vorführungen und Aktionen erwarten die Besucher der Messe, die zwischen 10 und 16 Uhr an der Markstraße zwischen Altmark und Elsässer Straße in insgesamt fünf Zelten mit regensicheren Vordächern stattfindet.
Look ist zum zweiten Mal bei der Veranstaltung dabei, weil „es mir einen richtigen Kick gibt, hinauszugehen und Kunden direkt ansprechen zu können“. 2002 hat Look ihren ersten Salon eröffnet, seit Juli 2009 sitzt ihr Betrieb an der Helmholtzstraße 60. Für die diesjährige Messe hat sich die 47-Jährige etwas Besonderes überlegt. Open-Hair heißt das Stichwort: „Wir schneiden Ihre Haare und Sie zahlen, was Sie für angemessen halten.“ Zugute kommen sollen die Einnahmen einem gemeinnützigen Verein.
Derzeit werden 87 Existenzgründer von der ARGE SODA gefördert
Verlässliche Zahlen, wie nachhaltig die Messe ist, also wie viele der dort in den Vorjahren präsentierten Neugründungen noch existieren, liegen nicht vor. Aber: „Von den Gründern, die 2009 dabei waren, haben wir nur zwei nicht erreicht“, sagt Petra Weyland-Frisch von der WFO. Rund 2000 neue Gewerbe werden in unserer Stadt jedes Jahr angemeldet, wie hoch aber der Anteil der Existenzgründungen ist, ist nicht bekannt. „Wir fördern derzeit 87 Existenzgründer in Oberhausen, von denen nicht alle vor Ort agieren“, sagt Josef Vogt von der ARGE SODA.
Die ARGE SODA hat auch Arvid Domdey zur Selbstständigkeit verholfen: Der 60-Jährige hat im März seinen „Krümelshop“ an der Hermann-Albertz-, Ecke Stöckmannstraße eröffnet, in dem er neue und gebrauchte Baby- und Kindermode verkauft. Auf die Idee gebracht hat ihn ein Mitarbeiter der ARGE SODA, gemeinsam haben sie nach der passenden Immobilie gesucht. 2009 hat Domdey an der Gründermesse teilgenommen und Kontakt zu WBI und WFO hergestellt. Sein Urteil: „Vom Allerfeinsten“.
„Hier werden Sie geholfen“, nennt City-Manager Franz-J. Muckel dieses umfassende Beratungskonzept schmunzelnd: „Wir wollen den Gründern nicht nur zeigen, wie man’s macht, sondern sie auf ihrem Weg in und durch die Selbstständigkeit auch begleiten.“ – „Wir vernetzen sie untereinander und zeigen ihnen finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten auf“, ergänzt Peter M. Urselmann, geschäftsführender Gesellschafter des WBI. „Ein Gründer muss nicht alles alleine machen. Wir helfen.“ Am 11. September sind die Veranstalter in einem Zelt am Eduard-Berg-Platz vertreten.
Hinweis: Verkaufsoffener Sonntag bereits am 5. September
Die Gründermesse findet diesmal nicht im Rahmen eines verkaufsoffenen Sonntags statt. Der ist am 5. September. Weil zeitgleich in Osterfeld Stadtfest gefeiert wird, hat Citymanager Muckel die Messe verlegt: „Ich will kein Konkurrenzereignis zum Stadtfest schaffen.“