Oberhausen. .
„Haus der Jugend“-Sanierung ist eines der größeren Konjunkturpaket II-Projekte. Noch ist davon nichts zu sehen.
Ruhig ist es nicht dieser Tage am John-Lennon-Platz: Ein Baugerüst umgibt den Kindergarten „Villa Kunterbunt“, die Dachdecker sind da. Das „Haus der Jugend“ nebenan allerdings zeigt sich weiterhin unberührt in seinem 50er Jahre-Charme – kein Bauarbeiter weit und breit. Dabei soll hier die „Jugendkunstschule“ ansässig werden, und zwar nach einer Sanierung des Gebäudes, die die Stadt mit Geldern aus dem Konjunkturpaket II bestreiten will. Jene Projekte müssen bekanntermaßen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
In der Verwaltung ist man dennoch guter Dinge, das Vorhaben rechtzeitig umsetzen zu können. „Es gibt einen Architektenentwurf, der bei der Prüfung der Förderfähigkeit liegt“, sagt Kulturdezernent Apostolos Tsalastras. „Ich warte auf Rückmeldung, wann es losgehen kann.“ Ziel sei es, die Jugendkunstschule noch 2010 zu eröffnen.
700 000 Euro
Derzeit ist der Flachdach-Bau vor allem energetisch in einem schlechten Zustand (die NRZ berichtete). 700 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II, so hat es der Rat bereits im Oktober 2009 beschlossen, will man aufwenden, um Fenster und Fassade zu erneuern. Eine Bedachung des Innenhofs soll zudem weiteren Raum für kulturelle Aktivitäten schaffen. Und: „Wir wollen uns bemühen, das Haus auch von innen attraktiver zu gestalten.“ Förderfähig im Sinne des Konjunkturpakets seien solche Arbeiten aber nicht.
„Von der Funktionalität her“ hält Tsalastras das Haus der Jugend schon jetzt für bestens geeignet als Jugendkunstschule: Es gibt Gruppenräume und einen größeren Saal, einen Probenraum für Bands und überhaupt ausreichend Platz – zum Malen, Musik machen, Hip Hop-Tanzen. „Wir wollen hier etwas anbieten für Gruppen, die wir bisher nur schwer erreichen.“
Inhaltlich neu ist das Programm der Jugendkunstschule nicht unbedingt. Vielmehr sollen die Oberhausener Kultureinrichtungen einzelne ihrer bereits bestehenden Projekte am John-Lennon-Platz bündeln. Die Malschule der Ludwig Galerie zum Beispiel erreicht normalerweise eher Kinder, deren Eltern ohnehin auf kulturelle Bildung achten. „Hier gehen die Jugendlichen dagegen selbst hin, nicht mit ihren Eltern“, sagt Apostolos Tsalastras.
Trotzdem könnten auch Eltern den Weg in die Einrichtung finden, soll sie doch nicht zuletzt zentrale Anlaufstelle sein für diejenigen, die sich einen Überblick verschaffen wollen über Kurse, die in Oberhausen laufen. Zwei Mitarbeiter werden in der Jugendkunstschule ihren festen Platz haben: Barney Hanenberg von der Jugendhilfe ist bereits jetzt vor Ort und kümmert sich um die offenen Angebote. Hinzu kommt ein Ansprechpartner aus dem Bereich Kultur, der allerdings auch andere Aufgaben übernimmt und auf die Dauer abgelöst werden könnte.
Denn was die Personalausstattung angeht, rechnet die Stadt mit Unterstützung vom Land. Das Familienministerium finanziert den Jugendkunstschulen für die Koordinierung ihrer Angebote eine halbe Stelle. Apostolos Tsalastras ist zuversichtlich, dass ein Antrag Erfolg hätte. Die Oberhausener Idee, eine Jugendkunstschule einzubetten in ein bestehendes Haus der offenen Jugendarbeit – eigentlich ja aus der Not geboren – habe bereits viel Lob erfahren. „Es ist in NRW die einzige Jugendkunstschule mit dieser Konzeption.“