Die Stadtsparkasse reformiert ihr Kontenmodell.
Die Stadtsparkasse führt ab September nur noch drei statt vier Girokonten-Modelle. Seit Juli bietet das Institut Neukunden die Wahl zwischen einem Online- und zwei Filialkonten: einem all-inclusive-Paket mit höherer Grundpreis und einem Aktiv-Konto, dessen Gebühr sich über die Anzahl der in Anspruch genommenen Leistungen berechnet.
Ab September gelten die neuen Strukturen auch für die Inhaber bestehender Konten. Und neue Preise: Für beleglose Buchung wie Lastschriften zahlen Inhaber des Aktiv-Kontos (Gebühr: 1,95 Euro) je Ausführung 0,50 Euro. „Eine unverschämte Erhöhung der Kontoführungskosten“, findet ein WAZ-Leser, der sich in einem anonymen Brief an die Redaktion gewandt hat. Jetzt müsse er nicht nur einen höheren Grundpreis entrichten, sondern „für jeden Einkauf, der mit Karte abgewickelt wird“, extra bezahlen.
„Das hat er auch vorher“, sagt Claudia Verhoeven, Qualitätsmanagerin bei der Sparkasse: „In dem alten Basis-Konto kosteten diese Buchungen 36 Cent. Überweisungen, die der Kunde an den SB-Geräten vornimmt, bleiben aber kostenlos.“ Nach zehn Jahren konstanten Preisen sei eine Anpassung der Gebühren notwendig, weil die allgemeinen Kosten gestiegen seien.
Ähnlich ist das in anderen Städten: Die Essener Sparkasse berechnet ab Oktober 0,60 Euro für beleglose Lastschriften. Die sind für Inhaber eines Internet-Kontos – wie auch beim hiesigen Institut – kostenlos: „Dahinter steckt das Bemühen, Kunden zum Online-Banking zu drängen“, schreibt der WAZ-Leser. Verhoeven: „Wer keinen Computer hat, aber viele Transaktionen auf dem Konto verbucht, der kann sich z.B. ein Komfort-Konto für monatlich 8,90 Euro einrichten. Man sollte mit einem Berater sprechen.“
Stiftung Warentest: Online ist günstiger
Auch andere Banken in unserer Stadt berechnen Bearbeitungsgebühren für beleglose Buchungen. Inhaber eines Online-Kontos bei der Volksbank zahlen dafür 0,10 Euro. Es fällt aber kein Grundpreis an. Hier gilt: Auch die als kostenlos bezeichneten Girokonten haben oft versteckte Gebühren. Stiftung Warentest hat rund 70 Angebote verschiedener Banken untersucht. Nur acht Girokonten waren dabei wirklich gebürhenfrei – die meisten davon Onlinekonten.