Kleingärtner Stefan Hermann kann zurzeit vieles ernten, vor allem aber neidische Blicke. Wer an seinem Grundstück in der Kleingartenanlage an der Osterfelder Hügelstraße vorbei geht, muss erst einmal genauer hinschauen:

eine riesige Zucchini (oder korrekt: Zucchino) ragt dort zwischen kleinen Äpfeln aus dem Blattwerk eines Apfelbaums. „Die Wurzeln sind aus der Erde den ganzen Baum hochgeklettert“, erklärt Hermann. Stolze 1,60 Meter misst die Kletterzucchini mittlerweile, an der dicksten Stelle hat sie einen Umfang von rund 15 Zentimetern.

„Die Samen hat mir meine Schwägerin Irene aus Rumänien mitgebracht“, verrät der Hobbygärtner. Er selbst kam 1991 aus dem rumänischen Siebenbürgen nach Deutschland, schon als Kind konnte er sich in seiner Heimat für Gartenarbeit begeistern. Auch in Oberhausen ist er fast jeden Tag in den zwei Gärten, die er sich mit seinem Schwager teilt. Sie bauen alles für die Küche an: unter anderem Gurken, Bohnen, Tomaten und eben Zucchini. Und sein Lieblingsgericht mit Zucchini? „Reibekuchen“, antwortet Hermann sofort. Auch Zucchini mit Hackfleisch gefüllt oder gegrillte Zucchinischeiben rangieren ganz oben bei seinen Lieblingsgerichten. Davon kann er nun wohl zur Genüge bekommen: „Man könnte jetzt schon einen Teil der Zucchini abschneiden und essen, sie würde trotzdem weiter wachsen.“

Noch muss Stefan Hermann aber warten, bis sein Schwager aus dem Urlaub wieder kommt: „Vor zwei Wochen war die Zucchini erst 30 Zentimeter lang – der wird sich wundern, wie sie gewachsen ist.“ Bis dahin können dann auch noch die Nachbarn neugierig über den Gartenzaun schielen.