Einen deutlichen Aufwärtstrend im Ausbildungssektor verzeichnen derzeit die Agentur für Arbeit Oberhausen und die Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK).

Nach dem Einbruch des Arbeitsmarktes in 2009 sei nun ein deutlicher Anstieg an Unternehmen festzustellen, die wieder ausbilden wollen. Dies liegt zum einen an dem wirtschaftlichen Aufschwung und zum anderen an dem erwarteten Bewerberrückgang, der 2015 eintreten soll. „Bis zum 31. Juli dieses Jahres konnten wir 2940 neue Ausbildungsverträge registrieren. Dies bedeutet ein Plus von 5,1 Prozent in der Region Essen, Mülheim und Oberhausen im Vergleich zum Vorjahr“, sagt Heinz-Jürgen Guß, stellvertretender der IHK Essen und zuständig für die Bereiche Aus- und Weiterbildung.

Nach Angaben der Agentur für Arbeit sind derzeit in Oberhausen noch 294 Lehrstellen unbesetzt. Insbesondere in den kaufmännischen Bereichen sowie im Handel werden noch Kräfte gesucht. Weitere 155 Lehrstellen gibt es in Mülheim, 852 in Duisburg, 660 in Essen, 472 in Gelsenkirchen und satte 1017 in Dortmund. Der Ansturm auf die freien Stellen könnte jedoch groß sein. „In der Regel sind mehr junge Menschen bei uns als ausbildungssuchend gemeldet als Lehrstellen. In Oberhausen suchen derzeit 687 Personen eine Lehrstelle“, sagt Katja Hübner von der Agentur für Arbeit.

Trotz der erhöhten Ausbildungsbereitschaft rechnen nach Angaben der IHK einige Unternehmen damit, ihre Ausbildungsplätze in diesem Jahr nicht besetzen zu können. „Viele Jugendliche wollen aus einem Bauchgefühl heraus einen Job antreten, für den sie vielleicht nicht geeignet sind“, sagt Guß. „Es ist wichtig, dass junge Menschen ihre Stärken kennen und sich dementsprechend nach einer Lehre umsehen.“ Dieser Prozess müsse bereits in der Schule beginnen. Auch unzureichende und fehlerhafte Bewerbungen führen zu einer Absage.

Die Arbeitsagentur rät jungen Menschen vor allem zu einer erhöhten Mobilitätsbereitschaft und dazu, sich vielleicht auch über die Ländergrenzen hinaus umzuschauen. Für weitere Info gibt es ein neues Ausbildungsportal im Netz: www.ich-bin-gut.de.