Duisburg/Oberhausen. .

Eine Demo für eine Gedenkstätte der Opfer der Loveparade direkt am Unglücksort findet am Donnerstag vor dem Duisburger Rathaus statt. Die Organisatorin Kornelia Hendrix glaubt nicht an die Versprechen der Stadt.

Das Unglück bei der Loveparade liegt einige Tage zurück, die Trauerarbeit geht weiter. Am Donnerstag, 16 Uhr, findet vor dem Duisburger Rathaus eine Demo statt.

Organisiert wird sie von Kornelia Hendrix. Die Oberhausenerin rechnet mit bis zu 1500 Menschen, die ihrem Ärger Luft machen wollen. Freilich, der eigentliche Grund für den Protest ist inzwischen weggefallen: Der Kubus mit den Trauergaben für die Opfer soll nun doch nicht am Innenhafen aufgebaut, sondern an der Rampe platziert werden.

Gedenktafel an der Treppe

„Das glaub’ ich erst, wenn ich das schriftlich habe. Von der Stadt kommt bisher nur heiße Luft. Erst, wenn die Medien sich melden, rührt sich die Stadt“, erklärt Kornelia Hendrix. Ihre Stimme klingt kämpferisch, wenn sie sagt, sie habe „so ihre Erfahrungen“ mit der Stadt Duisburg. Vor vielen Jahren hatte sie Probleme mit der Verwaltung und diesen Streit ausgefochten. Während die Stadt Pläne für eine Gedenkstätte reifen lassen will, fordert Hendrix die schnelle Errichtung eines Trauerortes.

„Wir werden an der Treppe eine Gedenktafel anbringen und den Kubus nicht am Innenhafen aufstellen“, betont Karl Janssen, Kulturdezernent der Stadt Duisburg. Viele hätten im Zusammenhang mit dem Innenhafen an die Gastronomiemeile und nicht an den „Garten der Erinnerung“ neben der Synagoge gedacht. In Abstimmung mit dem Eigentümer des ehemaligen Güterbahnhofgeländes werde der Kubus die nächste Zeit auf der Rampe stehen. Das habe man in der jüngsten Sitzung des Arbeitskreises „Gedenken“ vereinbart. Zudem habe es einen von Verbänden organisierten Spendenlauf für eine Stele gegeben, die ebenfalls an die Loveparade-Opfer erinnern soll. Bei der Planung der Gedenkstätte werde man den Kulturausschuss einschalten sowie eine Kommission bilden, die Vorschläge sammelt. Auch die der Angehörigen, wenn sie sich beteiligen.

Kornelia Hendrix will am Donnerstag den Verantwortlichen ihren Vorschlag in die Hand drücken - wenn sich einer zeigt.