Seit 2009 gilt ein europaweites Gesetz, dass die Berufskraftfahrer verpflichtet, sich alle fünf Jahre einer Weiterbildung zu unterziehen. Nur unter dieser Voraussetzung wird den Fahrern die gewerbliche Lizenz verlängert.

Die EU erhofft sich dadurch mehr Sicherheit auf den Straßen. Besuch bei einem Sicherheitstraining.

Mit einem abschließenden Fahrtraining beendeten am vergangenen Wochenende die ersten Berufskraftfahrer eine den Richtlinien der EU entsprechende Weiterbildung, die von der Fahrschule Krüssmann aus Oberhausen angeboten wurde. „In fünf Modulen haben wir die Kraft- und Busfahrer in den Bereichen Sicherheit, ökonomisches Fahren, gesetzliche Vorschriften und Verhalten in Bezug auf das Image des Unternehmens geschult“, erklärt Klaus Krüssmann den Inhalt der Schulung. Er ist Inhaber der gleichnamigen Fahrschule.

Im Parcours werden diverse Situationen simuliert

Unter den Teilnehmern waren auch zwei Mitarbeiter der Stoag, die die Weiterbildung freiwillig absolviert haben. „Diese neuen Maßnahmen sind für alle Beteiligten sehr sinnvoll. Wir Busfahrer haben hier die Möglichkeit auch mal das Gefühl für einen Lkw zu bekommen“, sagt Friedhelm Samariter (49) von der Stoag. „Das ist vor allem in Bezug auf den Straßenverkehr sehr wichtig. Hier werden wir Busfahrer täglich mit Lkws konfrontiert.“

Mit Sattelzügen, einem Reisebus und einem Pkw simulierten die Fahrprüfer diverse Situationen, die im Umgang mit der Handhabung der „Brummis“ die theoretischen Vorgaben noch einmal praktisch erläutert. Hierbei hielt sich die Fahrschule Krüssmann an die von der Berufsgenossenschaft vorgegebenen Vorgaben. „Das Gefälle zwischen Praxis und Theorie ist in der Realität sehr groß. Ein Fahrer sollte jedoch die Theorie im Hinterkopf behalten, da sie manchmal Lösungswege vorgibt, die Situationen durchaus einfacher und besser lösen“, weiß Experte Klaus Krüssmann.

Fahrschule wollen Trainings in regelmäßigen Abständen anbieten

An den entsprechenden Stationen wurden die Fahrer in Fahrzeugen unterrichtet, die sie im alltäglichen Leben nicht bedienen. Dies dient vor allem der Vorbereitung auf entsprechende Situationen im Straßenverkehr, die mit den unterschiedlichen Fahrzeugen auftreten können. „Leitidee des neuen Gesetzes ist es, die Sicherheit und das darauf ausgerichtete Fahrverhalten zu fördern, um Fahrer und Verkehrsteilnehmer zu schützen“, so Krüssmann.

In Zukunft will die Fahrschule entsprechende Angebote auch in regelmäßigen Abständen anbieten. Denn nach einer Umfrage des Instituts für Verkehrspädagogik (ifv) am Anfang dieses Jahres, seien viele Logistikunternehmen auf die neuen Regelungen noch nicht oder nur unzureichend vorbereitet.