Oberhausen. .

Vor 17 Jahren schallte Haddaway mit „What is love“ endlos aus den Boxen der Fahrgeschäften. 2010 hat Lena Meyer-Landrut die Nase vorn. Dirk Hein schreibt in seiner Kolumne über die Eigenarten der Kirmes-Hitparade.

Jede Kirmes hat ihre Trends. Neuartige Fahrgeschäfte. Angesagte Stofftiere an der Losbude. Und auch akustisch klingt jede Kirmes anders. Vor siebzehn Jahren beschallte der Eurodance-Entertainer Haddaway die Diskotheken und landete auf Platz eins der Charts. Der hippe Song hielt bis ins sommerliche Sterkrade durch und wurde schließlich zum Kirmessong des Jahres 1993. Aus allen Boxen schallte sein Stück „What is love“ in der Endlosschleife. Am Autoscooter. Am Riesenrad. An der Krake.

Auch heuer gibt es wieder ein Lied, das verdächtig häufig auf der Fronleichnamskirmes erklingt. Der Erfolg von Gesangs-Darling Lena Meyer-Landrut beim Grand-Prix hat sich im Achterbahn-Tempo auf den Rummel übertragen. Schon geht es wieder um das Thema „Love“, wenn die 19-Jährige „Satellite“ singt. Am Autoscooter. Am Riesenrad. An der Krake.

„Life is a rollercoaster!“

Das spricht für die große Popularität der Protagonistin. Wenn es da nicht jene Menschen geben würde, die bei derartiger Dauerbeschallung klare Worte finden: „Kirmesmusik!“ Und das ist selten schmeichelhaft gemeint.

Dabei lohnt ein genaues Hinhören bei der Kirmes-Hitparade. Nicht selten sind Stücke von den Beatles, Simon & Garfunkel und den Rolling Stones dabei. Musikalisch werden die Genre-Grenzen auf dem Rummel ordentlich durchgeschüttelt. Bereits Schmusebarde Ronan Keating wusste: „Life is a rollercoaster!“