Niemand hat sie gern um sich, jeder profitiert von ihrer Hinterlassenschaft: Baustellen behindern den Verkehr, nehmen einem den Parkplatz, sind laut – aber notwendig.

Jedes Jahr gibt es bis zu 4000 Baustellen im Oberhausener Stadtgebiet, die meisten von ihnen klein und innerhalb weniger Tage abgeschlossen, andere hingegen sind etwas umfangreicher und für einen langen Zeitraum geplant. Solche findet man derzeit in fast allen Ecken des Stadtgebiets, vor allem an den Hauptverkehrsachsen. Gesamtkosten: rund acht Millionen Euro.

An der Holtener Straße wird seit September 2009 an Straße und Kanalnetz gearbeitet - ein lange fälliges Projekt, wie auch die Erneuerung des 80 Jahre alten Kanals an der Duisburger Straße. Den Verkehrsfluss zusätzlich erschweren die Arbeiten an der Alstadener Straße, die sich noch bis in den August ziehen, sowie um die Würpembergstraße herum. Hier wird seit April die Fahrbahndecke erneuert. Das Gleiche passiert übrigens auch an der Osterfelder Hauptachse: Die Arbeiten an der Teutoburger Straße stehen allerdings kurz vor Abschluss – anders als die Erneuerung der Wasserleitung an der Westfälischen Straße. Wegen des Wetters konnte hier lange nicht weitergearbeitet werden.

Zusätzlich wird der Osterfelder Verkehr durch den Ausbau des Fernwärmenetzes eingeschränkt: Bis 2012 soll das EVO-Projekt für rund zwölf Millionen Euro fertig sein.

Da stöhnt der Autofahrer und fragt: Hätte man das anders organisieren können?

„An jeder Baustelle sind mehrere Parteien beteiligt“, antwortet Planungsdezernent Peter Klunk. Neben Auftraggeber und Beauftragtem kommen bis zu 25 Leitungsträger hinzu, die in einer Straße Telefon- und Datenkabel, Wasser- und Stromleitungen verlegt haben. Wenn an einer Straße gebaut wird, wollen diese Träger ihre Leitungen ebenfalls ausbessern. „Sie haben aber unterschiedliche Investitionszyklen und Anforderungen, die machmal schwer miteinander zu koordinieren sind.“ Das erkläre Verzögerungen und auch, warum eine Straße mehrfach abgedeckt würde: Denn zwischen den Arbeitsschritten muss die Straße be-fahrbar sein. Hinzu komme, so Klunk, dass der vorgegebene Zeitrahmen, in dem eine Maßnahme umgesetzt werden muss, oft vom Zuschussgeber vorgegeben würde – und damit nicht immer mit anderen Vorhaben abgestimmt sei.

Was das derzeitge Verkehrsaufkommen weiter belaste, so der Dezernent, seien die Arbeiten an der A 42. „Die Probleme, die mit der Sanierung einhergehen, waren nicht vorherzusehen.“ Noch bis Mitte 2010 bessert der Landesbetrieb das Teilstück zwischen Duisburg-Nord und Oberhausen-Zentrum aus.