Im Generationsvergleich kracht es bei der Jugend häufiger: Laut Statistischem Bundesamt war 2008 jeder fünfte Verunglückte und Getötete im deutschen Straßenverkehr zwischen 18 und 24 Jahre alt.
Damit haben junge Fahrer ein doppelt so hohes Unfallrisiko wie ältere Menschen. „Das ist neben fehlender Fahrpraxis und hoher Geschwindigkeit vor allem einem Grund geschuldet“, weiß Norbert Todt, Leiter der Dekra-Außenstelle im Lipperfeld: „Junge Menschen fahren oft sehr alte Autos, die teilweise erhebliche Sicherheitsmängel haben.“
Hier setzt der Fachmannn an und bietet am 12. Juni zwischen 10 und 16 Uhr gemeinsam mit der Deutschen Verkehrswacht und dem Verkehrssicherheitsrat den Aktionstag „Kostenloser Sicherheitscheck“ an: In der Dekra-Prüfstelle im Gewerbegebiet werden Sachverständige alte Autos unter die Lupe nehmen, dabei Reifen und Räder, Bremsen und Lenkung, Fahrwerk, Licht und Sicht überprüfen. Und das gebührenfrei. Sie beheben zwar keine Mängel, geben dem Fahrer aber eine detaillierte Liste aller Defekte mit. Werden Schäden festgestellt, hat das im Übrigen keine Konsequenzen für die Prüfplakette.
Trotzdem ist dieser „außerplanmäßige Boxenstopp“ wichtig: Bei der gleichen Aktion im vergangenen Jahr haben 81 Prozent aller überprüften Pkws Mängel aufgewiesen. „Die Anzahl der Schäden steigt mit zunehmendem Fahrzeugalter“, so Todt. Für diese Fahrzeuge sei die gesetzlich vorgeschriebene Hauptuntersuchung nicht ausreichend: „Die 24-Monatsfrist ist bei sehr alten Autos zu lang.“
Der Aktionstag findet im Rahmen eines gleichnamigen Projekts statt, das auch die AT&T Williams Formel 1 Teams und Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer unterstützen. Seit Projektbeginn am 10. Mai haben Experten bundesweit rund 6 250 Autos überprüft, in Oberhausen und Umgebung waren es nur knapp 360 Pkws.
Zum Sicherheitscheck kann jeder ohne Voranmeldung am Aktionstag oder auch bis zum 26. Juni im Lipperfeld auffahren. Zielgruppe sind zwar junge Fahrer, „aber“, so Todt, „wir werden ältere Fahrer sicher nicht wegschicken.“