Über 55 Oldtimer gab es am Sonntag auf dem Osterfelder Marktplatz zu bestaunen. Obwohl das Wetter mehr schlecht als recht war, waren Liebhaber, Fahrer und Interessierte der Einladung der Interessengemeinschaft Oberhausen Osterfelder Oldtimerfreunde e.V., kurz IGOOO, gefolgt.
Gemeinsam mit den Osterfelder Geschäftsleuten organisiert, gab es neben den gut gepflegten Fahrzeugen noch diverse Stände, die Pflegeutensilien und Werkzeug anboten oder auch das Straßenverkehrsamt, welches zum Thema Oldtimer informierte.
Die Fahrzeuge selbst waren feinsaüberlich in Reihen geparkt worden und ließen das ein oder andere Herz höher schlagen. So fanden sich nicht nur deutsche Fabrikate wie ein giftgrüner VW Käfer oder ein Mercedes 220 unter den Autos wieder, sondern auch ein Ferrari 308 quattrovalvole und ein Morris Minor Traveller aus dem Jahr 1968.
Oftmals standen die Fahrer direkt Rede und Antwort und berichteten den Interessierten von Restaurationsarbeiten und den kleinen Details ihrer Lieblinge. Darunter auch Christian Frensch, der einen grauen VW Käfer aus dem Jahr 1957 sein Eigen nennen kann. „Der Wagen ist seit 53 Jahren in Familienbesitz und ist noch im gleichen Zustand wie bei der Auslieferung“, erläutert Frensch. Der gelernte Tischler musste drei Jahre Restaurationsarbeit investieren und doch sind alles noch Originalteile. Selbst der Motor ist der selbe geblieben und hat für sein Alter erst erstaunliche 96000 km gelaufen. Schon zum vierten Mal nimmt er an der Rallye teil und war auch bereits erfolgreich. „Ich habe Gutscheine für die Skihalle in Bottrop gewonnen, die ich aber an meine Kinder abgetreten habe“, erinnert sich Frensch.
Fragt man Wolfgang Hansen, was das Besondere an Oldtimern ist erklärt er: „Oldtimer haben keine ‘Allerweltskarosserie’. Jedes Auto hat seinen eigenen Charakter“. Der ehemalige Oldtimerbesitzer hatte seinen Mercedes mittlerweile veräußert, fand ihn heute aber dem Marktplatz wieder.
Gegen 11 Uhr machten sich alle Fahrer bereit für die Tour. Georg Gosda, Vorsitzender der IGOOO, bat die Teilnehmer dann, sich in Ruhe und ohne Hektik auf den Weg zu machen. Den Oldtimern stand nun eine rund 3-stündige Ruhrgebietsrallye bevor, die über Kettwig nach Velbert und wieder zurück führte. Die Rallye hat durchaus einen wettkämpferischen Hintergrund, allerdings geht es hier nicht um Geschwindigkeit. Die Fahrer, unterstützt durch einen Beifahrer, müssen bestimmte Streckenpunkte erreichen, Fragen beantworten und das Auto wird Sachprüfungen, wie zum Beispiel Temperaturmessungen unterzogen. Für eine Mittagspause ist auch gesorgt, in der die Fahrer von der DEKRA mit einem Mittagessen versorgt werden.
Zurück in Osterfeld werden dann die Sieger prämiert. Das Teilnehmerfeld ist dabei bunt gemischt. „Hier nehmen Fahrer aus ganz Deutschland teil, sogar aus dem tiefsten Bayern“, berichtet Gosda.
Kurz vor dem Start, erwachten bereits die meisten Motoren und ein sattes Brummen erfüllte den Marktplatz. Manch einer öffnete sogar voller Optimismus das Verdeck seines Cabrios. Na dann, gute Fahrt.