Viele Menschen können einen Garten ihr Eigen nennen und die meisten Gartenbesitzer versuchen sicherlich auch ihr kleines Stück Land nach bestem Wissen und Gewissen zu pflegen und zu gestalten.

Nur wenige entscheiden sich allerdings für einen Naturgarten. Wer nicht weiß, was ein Naturgarten ist, konnte sich am Samstag rund um das Haus Ripshorst informieren und beraten lassen.

Der Naturgarten e.V. hatte, in Kooperation mit dem Haus Ripshorst und diversen anderen Naturschutzverbänden, Firmen und Künstlern den dritten „Naturgarten-Tag“ organisiert. Zahlreiche Stände brachten den Besuchern Themen wie natürliche Gartengestaltungen, Tiere im Garten, Nisthilfen oder Pflanzen- und Naturschutz näher. Zusätzlich luden Workshops dazu ein, auch mal selbst aktiv zu werden und Tricks von den Profis zu lernen.

Ein Naturgarten ist nicht, wie Laien vermuten könnten, ein wild wucherndes Fleckchen Land, sondern hat einen hohen gestalterischen und ästhetischen Anspruch. Frank Willemsen von den Niederrheinrangern erklärt: „Naturgärten sind viel artenreicher und vielfältiger als ein normaler Garten. Verwendet man die richtigen, einheimischen Pflanzen, ergibt sich ein pflegeleichtes, stabiles System.“

Das Verwenden von regionalen Pflanzen und Baustoffen ist ein zentraler Bestandteil von Naturgärten. Es geht um Wiederverwertung vorhandener Baustoffe, wie zum Beispiel die Kombination alter Pflastersteine mit Natursteinen, um im Garten Wege oder Treppen anzulegen.

Dipl. Ing. Dorothea Schulte warnte, dass speziell beim Einkauf im Baumarkt Vorsicht geboten ist. „Manche Granitsteine werden in Kinderarbeit abgebaut, da gilt es regionale Waren zu kaufen, um das zu verhindern“, erläuterte sie.

Mit der geeigneten Pflanzenauswahl können auch Tiere wie Schmetterlinge, Bienen oder Fledermäuse im Garten versorgt und gesehen werden.

Die meisten Besucher waren gezielt vor Ort, da viele Stände Pflanzen und Waren anboten, die sonst schwer zu bekommen sind. Der „normale“ Hobby-Gärtner wäre ohne ein offenes Ohr für naturnahe Gestaltung sicherlich fehl am Platze gewesen. „Manche Besucher stehen vor den einheimischen Pflanzen und gestehen, dass sie das meiste wohl als Unkraut rausgerupft hätten“, berichtet Susan Findorf vom Verein Naturgarten über ihre Erfahrungen an diesem Tag. Dennoch versuchten alle Gruppen auch Neuankömmlinge für die Themen zu sensibilisieren. Der BUND für Umwelt und Naturschutz sammelte beispielsweise Unterschriften gegen den Ausbau des Steinkohlekraftwerks in Duisburg-Walsum, während der Naturschutzbund Oberhausen für Fledermausnistplätze warb.

Allzuviele Besucher gab es nicht, obwohl die lehrreichen und interessanten Themen es definitiv Wert waren.