Wer ist für die Bürgersteigpflege zuständig? Denn es grünt so grün zwischen den Bürgersteigplatten an der Walsumermarkstraße. Gräser wuchern aus den Ritzen, einige Pflanzen blühen schon.
Die Stadtverwaltung und die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) sprechen gerne von „Straßenbegleitgrün“, aber damit sind eigentlich Blumen und Bäume gemeint und nicht so ein Wildwuchs. Anwohnerin Jutta Blach ärgert sich. Jahrelang seien die Bürgersteige gesäubert worden und nun würden sie nur noch bis zur Bordsteinkante gereinigt.
„Es geht doch nicht, dass man nur halbe Sachen macht. Aber als ich die Mitarbeiter der WBO angesprochen habe, erklärten die, dass sie für die Gehwege nicht zuständig seien“, sagt Jutta Blach entrüstet. Sie habe mittlerweile oft in dieser Sache telefoniert, wurde aber immer nur weiterverbunden. Keiner fühlt sich für diesen Flecken Oberhausen, zumindest war die Reinigung der Bürgersteige angeht, zuständig. Auch auf anderen Bürgersteigen wuchert es derweil, wie uns Leser, etwa von der Dachsstraße/Iltisstraße, berichteten.
Ratsherr Hans-Jürgen Nagels will’s deshalb wissen. Der CDU-Politiker hat eine Kleine Anfrage an die Verwaltung gestellt. Ihm ist das Grün ein Dorn im Auge. Er hakt nach, wie mit dem störenden Wildwuchs umgegangen wird. Grundsätzlich, so erklärt es Stadtsprecher Rainer Suhr gegenüber unserer Zeitung, könne die Stadt diese Reinigung an die Anlieger delegieren. Die seien beispielsweise Privatpersonen oder bei Mietshäusern der Eigentümer, der dies seinerseits regeln müsse. Vor Gebäuden, die in städtischem Besitz sind, erledigt die Stadt die Gehweg-Pflege. An anderen Stellen übernehmen die Wirtschaftsbetriebe und das Gebäudemanagement.
Und, weil so ziemlich alles geregelt ist in Deutschland, lohnt ein Blick in die Straßenreinigungssatzung. Hier steht detailliert, wie oft die Bürgersteige gesäubert werden müssen. Von Reinigungsklassen sprechen die Fachleute. Jeder Straße ist eine Zahl zugeordnet. Der Walsumermark- sowie der Iltisstraße die 110, was bedeutet, dass dort die Bürgersteige einmal in der Woche gesäubert werden müssen. Warum dies in der Umgebung von Jutta Blach bisher übernommen wurde, ließ sich indes nicht klären. „Wir würden das Stück auch selbst säubern. Es muss uns nur jemand sagen.“