Durch eine Glastür tritt man ein, rechts eine kleine Bühne, geradeaus geht es zum Garten. Wir gehen aber nach links.

Vorbei an einem Café, einer behindertengerechten Toilette und einem kleinen Lagerraum schauen wir kurz in den offenen Garderobenraum, eh es ein paar Stufen nach oben geht, zu den Örtlichkeiten für Frauen und Männer.

So könnte er aussehen, der Rundgang durch die ehemalige Werkstätten der Druckluft. Seit Anfang des Jahres wird das Jugend- und Kulturzentrum umgebaut. Das marode „Haus Kurt“ ist bereits verschwunden, die Werkstätten haben ein neues Dach, Wände wurden hier eingerissen und neu verputzt – nur an manchen Stellen lugt noch das ein oder andere Graffiti hervor.

Während der Umbauarbeiten ging der normale Betrieb bislang ohne große Einschränkungen weiter. „Wir müssen viel improvisieren, aber die Jugendlichen tragen das ganz gut mit“, sagt Druckluft-Leiter Christoph Kaiser bei einem ersten Baustellentermin. Hand in Hand sollen die Arbeiten mit einer Neustrukturierung des inhatlichen Konzepts gehen: Im Haupthaus bleibt die Jugendarbeit, in den ehemaligen Werkstätten soll ein gastronomischer, soziokultureller Bereich entstehen.

Worüber sich viele Gäste freuen werden: Die WC-Container kommen weg. Jahrelang hatten sie auf dem Vorplatz gestanden, waren im Winter zugefroren, bei Regen wenig einladend. „Jetzt bekommen wir endlich eine WC-Anlage, die über Durchgangstüren für alle zu erreichen ist.“

Bis Ende Juli soll der erste Bauabschnitt fertig sein, das Haus Kurt durch ein neues, Energie sparendes Holzhaus ersetzt und der Werkstättenbereich mit Anschluss an die Veranstaltungshalle fertig sein. Dann beginnen die landschaftliche Arbeiten, außerdem stehen Hauptgebäude und Veranstaltungshalle auf dem Plan, zum Schluss auch noch die Proberäume. Zum 30-jährigen Jubiläum soll der Komplex saniert sein – ein eng gesteckter Zeitplan mit ebenso engerem finanzieller Rahmen, so Architektin Angelika Huth: 1,67 Millionen Euro haben Bund, Land und Stadt zur Verfügung gestellt. „Es gibt viele Dinge, die wir damit nicht machen können“, so die Oberhausenerin. Huth war selbst früher mit ihrem Sohn im Druckluft: „Ich habe schöne Erinnerungen an die Zeit“, sagt sie. „Druckluft ist wichtig für diese Stadt. Wir müssen es erhalten.“