Oberhausen. .

Die Masernwelle ist in Oberhausen angekommen: Mitarbeiter des Gesundheitsamtes kontrollierten gestern die Impfausweise aller 270 Schüler der Albert-Schweitzer-Hauptschule. 157 Schüler ohne Impfschutz wurden für 14 Tage vom Unterricht ausgeschlossen.

Denn drei bestätigte und zwei Verdachtsfälle zwingen das Amt zum Handeln. „Wir wollen eine Epidemie verhindern“, erklärt Amtsarzt Dr. Henning Karbach. Allein in den ersten vier Monaten registrierten die Ämter bundesweit mehr Masernkranke (219) als im ganzen letzten Jahr. Schwerpunktgebiete sind NRW (100 Fälle), Berlin und Bayern. 15 Erkrankte hätten bereits wegen eines schweren Verlaufes in Krankenhäusern behandelt werden müssen.

Masern sind meldepflichtig: Es handelt sich dabei nicht - wie oft irrtümlich angenommen - um eine harmlose Kinderkrankheit, sondern um eine hochansteckende Virusinfektion. Besonders gefürchtet: Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündung. „Bei einem von 1000 Betroffenen kommt es zu einer Masern-Enzephalitis, jeder fünfte bis zehnte stirbt daran“, erläutert Karbach. Bei 20 bis 30 Prozent bleiben dauerhafte Hirnschäden zurück, die zur körperlichen oder geistigen Behinderung führen können.

Wer die Masern durchlebte, ist immun. Für alle anderen gilt: „Sicheren und ebenfalls lebenslangen Schutz bietet nur eine Impfung - viele vergessen dabei aber leider die nötige Auffrischung nach spätestens einem Jahr!“ Karbach rät: „Lassen Sie die Impfausweise beim Arzt/Kinderarzt kontrollieren.“