Fünf Tage und zum Teil auch Nächte lang erlebten die Besucher der 56. Internationalen Kurzfilmtage in den Sälen der Lichtburg Kino.

Besser als je zuvor ist es geglückt, andere Spielorte, wie Druckluft, b.a.r., K14 oder Altenberg ins Boot zu holen. Von einer gelungenen Erweiterung des Filmfests sprach Festival-Leiter Lars-Henrik Gass. „Die Steigerung der Kaufkarten um vier Prozent, und ich gehe davon aus, das sind keine Fachbesucher, sehe ich sehr positiv.“ Mehr Zuspruch als jemals ein Thema fand das Programm zur Geburt des Kinos, mit Stummfilmen aus den Jahren zwischen 1898 und 1918, begleitet von Donald Sosin, einem Meister der Improvisation.

Mit ausgewählten Beiträgen aus 86 Ländern aller Kontinente luden die Macher, darunter junge wie auch erfahrene Film-Regisseure und Teams, zu einer visuellen Weltreise ein. In den Wettbewerben konkurrierten die Arbeiten um Preisgelder in Höhe von über 35 000 Euro, auch lobende Erwähnungen hatten die Jurys zu vergeben. Vorhang auf für die Preisverleihung, den krönenden Abschluss des Festivals:

Mit dem Großen Preis der Stadt Oberhausen (7500 Euro) würdigt die Jury des Internationalen Wettbewerbs für den Film „Madame & Little Boy” Magnus Bärtas aus Schweden. In seinem Beitrag geht es um die Wiederentdeckung von Choi Eun-hee (Madame Choi) und die nord- und südkoreanische Geschichte.

Zwei Hauptpreise des Internationalen Wettbewerbs (jeweils 3500 Euro), erhalten Laure Prouvost, eine Französin, die in London lebt, für „Monolog”, einen Film, dem die Jury subversiven Humor und launigen Absurdismus bescheinigt sowie Yeal Bartana, 1970 geboren in Israel, für „Mur i wieza”, „Mauer und Turm”, eine Arbeit, die, so die Jury, Strategien von Propagandafilmen bloßlegt. Der Film, der in Oberhausen Welt-Premiere feierte, bekommt zusätzlich den Preis (1500 Euro) der Ökumenischen Jury.

Für „Flag Mountain”, „Flaggenberg”, kassiert John Smith, ein Professor und renommierter Film-Künstler, den Arte-Preis des europäischen Kurzfilms (2500 Euro).

Der Preis des Ministerpräsidenten von NRW, dotiert mit 5000 Euro, geht an Pavel Braila. Sein Film „Definitively Unfinished, „Definitiv unvollendet”, erzählt die unglaubliche Geschichte des ersten unabhängigen Spielfilms Moldaviens. Im Deutschen Wettbewerb gewinnt „Gesang der Jünglinge”, ein Film von Andree Korpys und Markus Löffler über einen Selbstversuch von Polizisten, den Preis für den besten Beitrag (5000 Euro).

Den 3sat-Förderpreis (2500 Euro) verdient Stephan Butzmühlen für „Nach Klara”, Momentaufnahmen eines jungen Mannes, der nach sexueller Orientierung sucht. Im NRW-Wettbewerb machen Florian Riegel, der in „Holding Still” eine querschnittsgelähmte Frau vorstellt (1000 Euro) und Angélique Dubout (500 Euro) mit „Legenden”, einem beeindruckenden Portrait einer Industriestadt, das Rennen.