Morgens studieren oder arbeiten die fünf Jungs aus Oberhausen, abends stehen sie dann zusammen auf der Bühne und begeistern ihr Publikum mit ihrer Musik. Seit mittlerweile fast zwei Jahren gibt es nun „Eben Unruhig“, deren Bandname im wahrsten Sinne des Wortes zu ihrer Musik passt.

Die Mischung aus Rock, Pop und deutschen Texten kommt an. Nicht umsonst stehen Daniel Rückleben (27, Gesang), Miguel Afonso Dos Santos (24, Gitarre), Robert Runge (22, Schlagzeug), Hendrik Wilken (23, Bass) und Kevin Schier (24, Gitarre) im NRW-Finale des Nachwuchswettbewerbs „Emergenza“, an dem auch schon die Band „Juli“ teilgenommen hat.

Bevor die vier Musiker ihr Casting starteten und Daniel im Sommer 2008 als ihren Sänger auserkoren, nannten sie sich „Trip“ und schrieben ihre Texte noch auf Englisch.

„Wir wollen heute, dass die Leute verstehen, was wir da singen. Außerdem gibt es nur wenige Bands, die deutsche Texte schreiben“, sagt Daniel. Das Besondere an „Eben Unruhig“ sei nämlich, dass sie nicht nach typischer deutscher Rockmusik klängen, sondern amerikanisch angehaucht seien.

Von ihren immerhin schon insgesamt 15 fertig komponierten Liedern präsentierten die Oberhausener im Emergenza-Halbfinale am 17. April in der Matrix in Bochum fünf: Während der 30 Minuten Spielzeit gaben sie „Held“, „Neustart“, „Die falschen Idole“, „Heüßer“ zum Besten und feierten mit „An die Zukunft erinnert“ Premiere. Die Zuschauerabstimmung zeigt: Die Show hat gefallen. Neben den 38 Stimmen schon etablierter Fans, gaben weitere 29 Zuschauer ihre Stimme für die Band ab. Am Ende des Abends und nach Auftritten von insgesamt zehn Bands bedeutete dies den vierten Platz und den Einzug in das Finale am 24. Mai in der Zeche in Bochum.

„Mit unseren Texten wollen wir die Leute aufwecken“, berichtet Sänger Daniel. In der Anfangszeit handelten die Lieder vor allem von Liebe und Beziehungen, heute stehen auch politische Themen wie der Kampf gegen Rechtsextremismus („Die falschen Idole“) oder Umweltverschmutzung im Mittelpunkt. Der 27-jährige Sänger Daniel: „Miguel ist unser kreativer Geist. Er liefert meist die Grundidee, entwickelt die Rohfassung eines neuen Songs. Dann feilen wir alle zusammen so lange daran rum, bis es passt.“

So oft wie möglich, mindestens zweimal pro Woche, treffen sich die „eben unruhigen“ Musiker in ihrem eigenen Proberaum. Der Traum: Die Leidenschaft zum Beruf machen.

„Wir investieren so viel wie möglich, um hauptberuflich Musik machen zu können. Aber wir geben uns nicht auf dafür, schließlich haben wir alle die Möglichkeit in anderen Berufen zu arbeiten“, sagt Daniel. Und diese Berufschancen sehen gar nicht schlecht aus: Miguel hat Kommunikatonswissenschaften studiert, Robert ist Student der Betriebswirtschaftslehre, Kevin arbeitet bereits als Elektriker, Hendrik ist für das Fach Sport eingeschrieben und auch Daniel wird bald sein Studium in Englisch und Geschichte abschließen.

Dass Bühnenerfahrung sehr wichtig ist, wissen die Mitglieder von „Eben Unruhig“. Deshalb setzen sie alles daran, so oft wie möglich Konzerte zu spielen.

„Ein paar Monate nach Bandgründung, im März 2009, haben wir im Altenberg mit Luxuslärm gespielt“, sagt Daniel. Bei „Olgas Rock“ standen sie schon auf der Bühne und beim „Groove Point-Festival“ werden sie dieses Jahr in Mülheim zusammen mit den Chartstürmern „Kilians“ performen.

Kleine Erfolge seien die ersten Schritte zum Durchbruch. Und wenn es so weitergeht, dann ist der Traum vom Rockstar-Leben wahrscheinlich auch noch lange nicht ausgeträumt.

Emergenza ist das weltgrößte Live Band Festival. In 150 Städten auf der ganzen Welt nehmen Bands verschiedenster Musikrichtungen am Wettbewerb teil. Deutschland ist aufgeteilt in insgesamt sechs Gebiete und 20 Städte. Für den Austragungsort NRW standen die Städte Köln mit 66 und Bochum mit 32 Bands zur Verfügung. Nach überstandener Vorrunde in Bochum zogen 19 Bands in zwei Halbfinals ein, die am 17. und 18. April stattfanden. Nachdem die Zuschauer über die besten Bands abstimmten, stehen die Oberhausener Musiker von „Eben Unruhig“ nun am 24. Mai im Finale. Dort wird dann eine Jury die beste Gruppe der Bochumer Anmeldungen ermitteln, die im regionalen Finale gegen die Gewinner aus Köln antreten. Am Ende wird dann der Gewinner aus ganz Deutschland gewählt, der gegen die Sieger-Bands aus den weiteren Ländern antritt. Am Ende des Wettbewerbs steht „die beste Band der Welt“ und wird belohnt mit einer professionellen Musikproduktion, Musikinstrumenten und technischem Zubehör.