Alles frei, macht der Mai – naja, fast. Wer sich im Ebertbad Frank Goosens „Radio Heimat“ anhören wollte, kommt leider zu spät. Auch La Signoras „Maijucken und Tanzen“ ist ausverkauft. Ansonsten aber gibt es noch jede Menge Kabarett für wenig Geld, und Musik dazu.

Sein Frühlingskonzert gibt das Salonorchester Oberhausen am Samstag, 2. Mai, um 18 Uhr: „Zwischen Wien und Berlin – Zwischen Walzer und Czardas“ verspricht Be­schwing­­tes im Zwei- bis Drei-Vierteltakt zur lauen Frühlingsluft. Den Kontrast bietet am Donnerstag, 6. Mai, um 20 Uhr Annamateur & Außensaiter und Zärtlichkeiten mit Freunden: Ob sich die Band bei der Titelwahl für ihr Programm „Dreckiges Tanzen“ mit La Signora abgesprochen hat? Christiane Weber erklärt dann am Freitag, 7. Mai, um 20 Uhr – mal allein und ohne Beckmann – „Das Honolulu-Prinzip“. „Bodenhaftung entsteht nicht dadurch, dass man immer dasselbe frühstückt, Zufriedenheit gibt es nicht auf Leasingvertrag und bevor Sie das nächste Mal versuchen, gewaltsam zu entspannen, melken sie lieber eine Kuh“, rät die Chansonneuse, na wenn das keine Botschaft ist. „Auf Schwarz sieht man alles“ weiß Matthias Reuter und setzt sich trotzdem ans gar nicht weiße Piano: Samstag, 8. Mai, 20 Uhr.

Das Musicalnetzwerk ist auf Mission. Denn der wahre Star ist der Fan, glaubt das Netzwerk und bietet den Musical-Begeisterten Laien die Bühne, die ihre Welt bedeutet (Sonntag, 9. Mai, 18 Uhr). Präsentiert werden Ausschnitte aus den selbstgeschriebenen Musicals „vielversprechender Nachwuchsautoren“.

Die „Inventur“ der alten Männer gibt das Ebertbad dann am Freitag, 14. Mai, 20 Uhr: Das nicht an- sondern durchgegraute Paar lässt kein gutes Haar am politischen Geschehen. Ein eingespieltes Team, schließlich hauen sich die beiden Lach- und Schießgesellschafter schon seit 1985 die Pointen um die Ohren.

Wenn die alten Meister wieder weg sind, ist Platz für die Neuen: Der deutschen Kabarettmeister wird bei der Kabarettbundesliga gesucht. Am 19. Mai, um 20 Uhr geht ins Rennen: Eure Mütter & Hans Gerzlich. Doch zuvor sind Thomas Borchert und Band „Borchert beglückt“ (15. Mai, 20 Uhr). Viel „Haut“ verspricht Christina Lux. Von „schmelzendem Zartbitter-Effekt“ und „makellos-schöner Stimme“ schwärmt die Presse. Wem es also lyrisch-melancholisch zu Mute ist, ab ins Ebertbat am Donnerstag, 20. Mai, 20 Uhr.

Und zu denen ist wohl in Oberhausen nichts mehr zu sagen: Mottek ist da und entlädt Energie wie ebenjener Hammer des Bergmanns, nach dem sich die Cover-Band benannt hat (28. Mai, 20 Uhr). Mit dabei: „Schwiegermutters Lieblinge“. Der dreiköpfige Walking-Act hat den Multi- und Mottek-Fans schon vergangenes Jahr auf der Halde eingeheizt.

Wie praktisch es ist, wenn der eigene Nachname so ähnlich klingt wie eine weltberühmte Hardrock-Band, weiß Stefan Hiss. Das war es aber schon mit den Gemeinsamkeiten: Am Samstag, 29. Mai, um 20 Uhr darf mit den „Zeugen des Verfalls“ ganz volksmusiksverdachtsfrei zur Polka getanzt werden. Alles eine Frage der Präsentation. Kleine Gehässigkeiten seitens des Bandleaders inklusive.

Wem das alles zu wild, hart, zart, laut, leise oder sexy ist, der darf sich am Sonntag, 30. Mai, erholen: Denn da ist um 11 Uhr freier Eintritt zur Klassikmatinee. Bis zum nächsten Monat.