Gute Arbeit, gerechte Löhne, ein starker Sozialstaat - trotz oder gerade wegen der immer härter werdenden Arbeitswelt lassen sich die örtlichen Gewerkschaften nicht entmutigen.

„Wir gehen vor“ heißt das Motto der DGB-Mai-Kundgebung am Tag der Arbeit am Samstag, 1. Mai, auf dem Ebertplatz.

Um 10.30 Uhr startet auf dem Altmarkt der Demonstrationszug zum Ebertbad. Dort wird um 11.30 Uhr die DGB-Kreisvorsitzende Henrike Greven die Teilnehmer begrüßen und Peter Koppers, der erste Bevollmächtigte der IG Metall Oberhausen, die Hauptrede halten, bevor der 1. Mai dann mit einem Familienfest groß gefeiert wird.

„Die Krise hat uns stark getroffen. Dennoch haben nicht zuletzt die Betriebsräte mit Kurzarbeit und Weiterbildung Entlassungsalternativen geschaffen, um so Auftragsrückgänge ausgleichen zu können“, so Koppers im Vorfeld. Mit Thomas Schicktanz von der IG Bau stimmt er überein: „Die wieder steigende Zahl der Leiharbeiter ist uns ein Dorn im Auge. Hier besteht Handlungsbedarf. Es kann nicht sein, dass Unternehmen Leiharbeiterfirmen gründen, um unter Tarif bezahlen zu können.“

Kritisch sieht Dieter Hillebrand, der Vorsitzende der DGB-Region MEO, vor allem die Zunahme befristeter Arbeitsverträge bei jungen Menschen. „So kann man sein Leben nicht planen“, mahnt Hillebrand. Weiter fordert er die Einführung eines Mindestlohnes, der anlässlich des DGB-Bundeskongresses in knapp zwei Wochen in Berlin von 7,50 Euro auf 8,50 Euro pro Stunde steigen könnte.

Die innere Sicherheit rückt Volker Serve, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, in den Mittelpunkt. „Wir überaltern. Zeitnah müssen unbedingt mehr Beamte eingestellt werden. Etwa sechs Jahre vergehen, bis ein neuer Polizist in Oberhausen aufschlägt. Für meinen Nachfolger wird es knapp“, macht der Polizist deutlich.

Bereits morgen, 30. April, ist DGB-Vorsitzender Michael Sommer ab 11 Uhr prominenter Gastredner beim Arbeitnehmerempfang im Theater Oberhausen. „Ab 14 Uhr wird er an unserer Protestaktion zur skandalösen Beschäftigungspolitik vor der Schlecker-XL-Filiale an der Bahnhofstraße 46 in Sterkrade teilnehmen“, kündigte Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Henrike Greven an.