Oberhausen. .
Der RTL-2-„Trödeltrupp“ ist zuzeit beim Ehepaar Scheithauer in Oberhausen zu Gast. Gemeinsam mit den Profis wollen die Schamchtendorfer ihr 1850 Quadratmeter großes Grundstück entrümpeln. Der Hausstand von vier Generationen steckt hier in Schuppen und Schränken.
„Da fühlt man sich wie ein Filmstar.“ Udo Scheithauer grinst in die Filmkamera und wird dafür von Sabine Duckler auf die kahle Stirn geküsst. Seit drei Tagen ist die Fernsehfrau mit dem RTL 2 „Trödeltrupp“ bei Udo Scheithauer und seiner Frau Dagmar zu Gast. Gemeinsam mit den Profis wollen die Schmachtendorfer ihr 1850 Quadratmeter großes Grundstück entrümpeln.
Nicht weil sie wollen, sondern weil sie müssen: Beide sind in den vergangenen Jahren schwer erkrankt, so schwer, dass sie das Haus und den großen Garten nicht mehr pflegen können. „Und unsere Kinder können wir auch nicht ständig um Hilfe bitten“, sagt Dagmar Scheithauer. Das Haus gehörte ihren Urgroßeltern. Der Hausstand von vier Generationen steckt in Schuppen und Schränken - „Man weiß gar nicht, wie viel Kram man hat - und was er wert ist.“
Deswegen rief sie „ganz spontan“ beim Trödeltrupp an und schaute drei Wochen später erstaunt in eine Filmkamera. „Menschen wie dieser Familie hilft man besonders gerne“, sagt Trödelexperte Otto Schulte. Gleich beim ersten Rundgang war ihm klar, wie schwierig es den Eheleuten fallen würde, ihr angesammeltes Hab und Gut zu vertrödeln. „Von dem Geld wollen sie das erste Mal nach 23 Jahren in den Urlaub fahren.“ Nach Rügen soll es gehen. „Das gab mir den Kick, mich hier besonders einzusetzen.“
Viel Helfer
Ein Gartentrödel schien Schulte geeignet: Das Grundstück der Familie ist groß, die Dinge so zahlreich - „da brauchten wir viele Helfer“. Containerweise wurden sie geliefert: In gelben T-Shirts standen die Mitglieder der beiden Chöre parat, in denen die Scheithauers jahrelang gesungen haben.
„In diesem Garten, zwischen den Schuppen mit all dem Gerümpel, haben wir all unsere Vereinsfeiern gemacht“, sagt Chorknabe Markus Stedorn. Da sei es selbstverständlich zu helfen - „auch wenn es schwer fällt.“
Für den Gartenflohmarkt am Sonntag haben Stedorn und seine Mithelfer jedes bisschen Grün voll gestellt: Die alten Holzbeine vom Opa, ein Betonmischer vom letzten Umbau, dazwischen eine Sammlung von „Die Schöne und das Biest“-Tassen - „Da sammelt sich so einiges an“, sagt Dagmar Scheithauer.
Feilschen gut gelernt
Das Feilschen habe sie dank der Trödelprofis gut gelernt. „Man fängt an mit dem Mindestpreis mal drei. Dann bekommt man am Ende, was man haben möchte.“ Das ein oder andere Teil habe sie aber auch verschenkt. „Es geht nicht nur ums Geld.“ Sondern auch darum, „dass die Familie Spaß an dem Trödel hat“, sagt Sabine Duckler von RTL 2. Deshalb habe sie zum Abschluss eine Grillfeier für alle Helfer und Geholfenen organisiert. Getränke und Fleisch wurden von ansässigen Händlern gespendet.
Die Folge mit der Familie Scheithauer soll Anfang Juli gesendet werden. Dann wird auch verraten, ob es gereicht hat für den Urlaub auf Rügen. Markus Stedorn glaubt: „Eine Woche Essen auf Rügen sollte drin sein.“ - „Wo werden wir denn essen?“ will Udo Scheithauer wissen. „Im Hilton oder in der Pommesbude?“