Die rot-grüne Koalition steht möglicherweise vor ihrer ersten Nagelprobe. Die Oberhausener Gebäudemanagement-Gesellschaft möchte auf dem 28 000 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Sommerbades Alsbachtal hochwertigen Wohnraum schaffen.
„Wir haben die Stadt angeschrieben und unsere Vorstellungen mitgeteilt“, sagt Hartmut Schmidt, „17 Einfamilienhäuser hätten dort Platz.“ Für die OGM wäre der Verkauf von rund 20 000 qm Bauland bei rund 250 Euro pro qm ein schönes Geschäft.
Laut Koalitionsvertrag dürfte es mit der Fünf-Millionen-Euro-Einnahme und dem erforderlichen Bebauungsplan aber eigentlich nichts werden. Darin steht: „SPD und Grüne wollen das Tal und den Verlauf des Alsbachs in ein Freiraumkonzept einbinden. Sowohl Tal aus auch Verlauf sollen grundsätzlich von weiterer Bebauung freigehalten werden. Zweckgebundene Erweiterungsflächen für die bestehende Einrichtung für Menschen mit Behinderungen lassen sich jedoch in verträglichem Maße realisieren.“
Für Volker Wilke steht daher fest: „Wohnungen wird’s da nicht geben.“ Wolfgang Große Brömer (SPD) war gestern nicht zu erreichen.
Während augenblicklich der Bereich der ehemaligen Becken, Umkleiden und Toiletten mit Erde aufgefüllt wird, treibt die OGM den Ausverkauf der Badflächen an anderer Stelle voran. Im Aufsichtsrat soll am 28. April über den Verkauf von 2800 qm der ehemaligen Liegewiese an einen Autohändler entschieden werden. Der Käufer will im Landschaftsschutzgebiet einen Garten für die vorhandene Werkswohnung haben, 20 Euro soll der Quadratmeter kosten. Hartmut Schmidt wollte dazu nichts sagen. „Die Sitzung ist nicht-öffentlich.“ Volker Wilke indes wollte die Privatisierung der Grünfläche nicht ebenso kategorisch ausschließen wie den Häuserbau. „Darüber reden wir noch.“
Interesse an der Fläche hat auch der „Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen Alsbachtal“ angemeldet. Geschäftsführer Josef Wörmann erklärte warum. Auf dem eigenen Gelände werde ein Gebäudekomplex angedockt. „Wir benötigen dann aber ein neues Außengelände für unsere Kindertagesstätte. 1500 qm der ehemaligen Liegewiese seien erwünscht. Der Wanderweg soll vor die Einrichtung gelegt werden, damit Tagesstättenkinder und Bewohner des Heims Zugang zum Alsbach erhielten.