Das Land sagt Graffiti den Kampf an. Vor gut einer Woche kam diese Ankündigung für einen neuen Untergrundschutz vollmundig aus dem Düsseldorfer Verkehrsministerium. Falls jedoch jemand glauben sollte, dass damit auch finanzielle Unterstützung für die Kommunen gemeint war, hat er sich geirrt.
Dies jedenfalls verdeutlichte Planungsdezernent Peter Klunk, was die Angelegenheit jedoch deshalb nicht gleich uninteressant macht.
Worum genau geht es überhaupt?
Die Hersteller hätten tatsächlich etwa Neues auf den Markt gebracht, weiß Klunk. Ein Kunststoffprodukt auf Polyurethan-Basis. „Auch wir in Oberhausen werden das mit Sicherheit demnächst anwenden“, glaubt der städtische Beigeordnete.
Und auch selbst bezahlen. Denn das Land NRW, so Klunk, käme natürlich nur für die eigenen Objekte auf. „Aber wir in Oberhausen besitzen natürlich ebenfalls jede Menge Brücken oder Stützwände.“ Deswegen sei ein gewisser Schutz schon seit Jahren bei exponierten Bauwerken Standard. Zum Beispiel seien große Teile des Rathauses mit einem Schutzfilm versehen worden, von dem man die Schmierereien schneller und besser entfernen könne.
Das aktuelle Produkt habe nun allerdings eine deutlich bessere Qualität. „Man kann Graffiti bis zu 15 Mal beseitigen, ohne eine neuen Schutzfilm auftragen zu müssen.“ In der Vergangenheit kostete das Material etwa zwei bis drei Euro pro Quadratmeter. Was man für die verbesserte Ausführung hinlegen muss, vermochte der Dezernent noch nicht zu sagen. Die Kosten aber würden wohl in einem Bereich liegen, der die ganze Sache auch für die Hauswände privater Immobilienbesitzer interessant mache, glaubt Klunk. Die Bürger sollten sich im Fachhandel erkundigen. „Demnächst wird so etwas aber auch im Baumarkt zu haben sein“, zeigt sich Klunk überzeugt.
Überzeugt gab er sich allerdings gleichzeitig in anderer Hinsicht. Auch in Zukunft werde es leider Zeitgenossen geben, die mit Spraydosen durch die Straßen ziehen und „Kunstwerke“ erschaffen, an denen sich nur die wenigsten Bürger erfreuen können. „Das Problem ist durch den neuen Schutz natürlich noch nicht gelöst“, so Klunk. Aber es sei ein guter Schritt, um den Ärger für die Betroffenen im Schadensfall wenigstens ein wenig erträglicher zu machen.