Frauen, die in schwieriger Situation schwanger werden, Frauen, die sich ängstigen, weil sie ein behindertes Kind erwarten, Frauen, die sich über die Risiken einer Fruchtwasseruntersuchung informieren wollen, Frauen, die eine Fehlgeburt hatten oder mit den psychischen Folgen eines Schwangerschaftsabbruches nicht klarkommen: Für alle sie bietet der Verein „donum vitae“ (Geschenk des Lebens) Begleitung in Fragen rund um die Schwangerschaft.
Jetzt legte die staatlich anerkannte Beratungsstelle ihren Jahresbericht 2009 vor: 259 Frauen (mitunter auch Paare) suchten vergangenes Jahr erstmalig Hilfe in der Beratungsstelle in Mülheim oder ihrer Oberhausener Außenstelle an der Steinbrinkstraße 215.
„Erstmal ein Schock“
148 Klientinnen kamen zur Konfliktberatung innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen, 111 nahmen die allgemeine Schwangerenberatung in Anspruch. Zusammen mit den Folgeberatungen führten die beiden Mitarbeiterinnen von donum vitae 557 Beratungsgespräche. Damit lag die Anzahl der ratsuchenden Frauen in der allgemeinen Schwangerenberatung exakt auf Vorjahresniveau.
Eine deutliche Steigerung registrierten die Beraterinnen in der allgemeinen Schwangerenberatung im Zusammenhang mit Beratungen vor, während und nach pränataldiagnostischen Untersuchungen, also Untersuchungen des ungeborenen Kindes zur Früherkennung von Krankheiten. 28 Frauen/Paare nahmen im vergangenen Jahr zum ersten Mal eine solche Beratung in Anspruch, insgesamt wurden hierzu 102 Gespräche geführt: „Das war die höchste Anzahl an Erstberatungen und Beratungsgesprächen seit Bestehen unserer Kooperation mit der Frauenklinik des EKO in 2007“, erzählt Beraterin Ulla Höhne. Seither bieten Ärzte, die etwa Behinderungen oder Krankheiten des Ungeborenen feststellen, den Schwangeren an, einen Kontakt zu den Beraterinnen herzustellen, die dazu ins Krankenhaus kommen: „Das ist für die Schwangeren ja erstmal ein Schock und löst Ängste aus. Damit kann man sie nicht alleine lassen“, berichtet Höhne, dass in solchen Fällen gleich für den nächsten oder übernächsten Tag eine Beratung angeboten wird.
Ein kleinerer Bereich der Arbeit, in dem es in den letzten Jahren aber merklich mehr Beratungsbedarf gibt, ist die „Nachgehende Beratung und Begleitung nach Fehlgeburten/Totgeburten und Abbruch der Schwangerschaft“ – Unterstützung bei der Trauerbewältigung ums un- oder totgeborene Kind.
Auffällig war, dass 2009 mehr Klientinnen mit psychischen Problemen und sehr problematischen Lebenssituationen zur Beratung kamen: „Ich denke, das ist ein Phänomen in der gesamten Bevölkerung und spiegelt sich auch bei uns wider.“