Das „einzige Krankenhaus mit zwei Hintereingängen“ nennt Wilhelm Hausmann, Aufsichtsrat der Katholischen Kliniken Oberhausen GmbH (KKO) das St. Josef-Hospital oft. Das soll sich in den nächsten Monaten grundlegend ändern.

Der Start zur Veränderung steht unmittelbar bevor, danach wird das Krankenhaus „auf’m Berg“, wie alte Oberhausener oft sagen und damit den Standort Annaberg meinen, sich erheblich anders präsentieren. Er fällt beinahe auf den Tag genau zusammen mit der offiziellen Eröffnung des CDU-Landtagswahlkampfes. Was das miteinander zu tun hat? Kommt noch.

Erstmal zum Krankenhaus: Abgerissen wird der längst schmutzigrot gewordene Ziegelbau an der Mülheimer Straße. Der passt schon optisch nicht in die Landschaft, ragt er doch über Gebühr in den öffentlichen Verkehrsraum und verengt zudem die Gasse zwischen Krankenhaus und St. Marien. Untergebracht waren in ihm zuletzt noch Teile der Krankenhaus-Verwaltung, vorher auch mal die Pfarrbücherei. Da auch das Hintergelände des unansehnlichen „Kabachels“ entkernt wird, ist hinreichend Platz für den Neubau einer großen radiologischen Abteilung. Deren Betreiber wird dann nicht die KKO GmbH, sondern RIO (Radiologen in Oberhausen), ein Zusammenschluss einschlägig arbeitender Fachleute.

Siebenstellige Kosten

Im Zuge der Gesamtmaßnahme wird dann auch die Front zur Mülheimer Straße hin so aufgepäppelt, dass man weiß, wo der Haupteingang ist. „Wir wollen mit Glas und großzügigen Flächen arbeiten“, gibt Hausmann die generelle Absicht preis. Der KKO-Aufsichtsrat, dessen Vorsitzender der Architekt ist, informiert voraussichtlich in zwei Wochen über Detailplanungen und deren Kosten, die deutlich in den siebenstelligen Bereich gehen dürften.

Abgerissen wird ein Gebäude, dem niemand wirklich Denkmalwert unterstellen möchte, aber: Bedeutsam ist es für Oberhausens Nachkriegsgeschichte schon. Hier nämlich bezog die noch in Gründung befindliche Oberhausener CDU in den letzten Monaten des Jahres 1945 ihre erste Geschäftsstelle. Major Mitchell, britischer Stadtkommandant, hatte dies per Dekret verfügt.

Dem CDU-Kreisvorsitzenden Hausmann geht das ein wenig nahe: „Hier hat das Herz des katholischen Widerstandes geschlagen“, erinnert er daran, dass sich in Kellerräumen von Krankenhaus und Pfarrei Männer wie Kaplan Joseph Rossaint oder Ewald Weber trafen (woran auf der anderen Krankenhaus-Seite eine Plakette erinnert). „Und hier liegen die Wurzeln der Oberhausener CDU“, weist Hausmann darauf hin, dass die Anweisung der Stadtkommandantur einer gewissen Logik nicht entbehrt.

Jetzt wird bei der CDU nachgedacht, ob man vielleicht mittels Gedenktafel erinnert. Dokumente zu ihrer Geschichte sind nämlich überaus selten.