Oberhausen. .

Oberhausen hat seinen Platz im Guiness-Buch der Rekorde: Bei den 1. Deutschen Meisterschaften im Kumpelrutschen stellten zwei Zehnerteams im Aquapark den neuen Weltrekord im Distanzrutschen auf. Innerhalb von vier Stunden drehten sie 200 Runden auf Europas längster X-Tube.

Quietschende Reifen sind bei Nässe nichts Ungewöhnliches. Bei den 1. Deutschen Meisterschaften im Kumpelrutschen zeigen sich schnelle Wasserratten quietschfidel. Mehr noch: Im Aquapark geht es nicht nur darum, mit dem Partner in der Röhrenrutsche ordentlich Gummi zu geben. Es geht in einem zweiten Wettbewerb auch um einen neuen Weltrekord.

Dafür geht es für zwei Zehner-Teams am Samstag auf die nasse Piste – und dieser Weg wird kein leichter sein. Erst nach vier Stunden steht das Ergebnis in der tiefen Nacht von Samstag auf Sonntag fest: Eine Weltbestmarke im Distanzrutschen steht ab sofort im Guinnessbuch der Rekorde - Made in Oberhausen.

Für die Meisterehren muss man im Erlebnisbad ordentlich malochen: Den Schacht hinauf. Rauf auf den Reifen. Und Abfahrt. Da bekommt man doch Schwimmhäute zwischen den Fingern. Doch der Spaß fährt mit. Betriebsleiter Timo Schirmer: „200 Leute haben beim Kumpel-Rutschen mitgemacht, das ist eine sehr gute Zahl!“

Nur keine Scheu

Bei guter Geschwindigkeit geht es über die längste X-Tube-Rutsche in Europa. Passieren kann bei der Abfahrt eigentlich nichts: „Nur Wasserscheu sollte man hier natürlich nicht sein.“

Wer benötigt da schon die Wok-WM, wenn es in einem Zweier-Wasserbob auf eine wässerige Piste gehen kann? Die richtige Technik bei den feuchten Abfahrten in den Reifen ist wichtig: Das Gewicht muss optimal verlagert werden, nur so kann letztlich das Maximum an Geschwindigkeit erreicht werden. Unter Kumpel lässt man einiges durchgehen: Trotzdem gibt es auch beim Rutschen klare Regeln. Männer und Frauen gehen getrennt auf die Bahn. Außerdem sollen zwei Gewichtsklassen den Wettbewerb unterteilen. „Das dient der Fairness“, sagt Timo Schirmer. Die Leistungen ändern sich im Laufe des Abends: Benötigen die ersten Starter noch 1,20 Minuten für die 120 Meter lange Rutsche, so sind am Ende Top-Zeiten von 45 Sekunden dabei. Kumpel-Starter, was willst du mehr?

Ralf Richter fehlte unentschuldigt

Der Weltrekordversuch ist Sache zweier Zehnerteams. Neben echten Experten soll auch Ruhrpott-Schauspieler Ralf Richter („Bang Boom Bang“) die Badehose anziehen und seinen Teil zum Weltrekord beitragen. Doch trotz Zusage bleibt Richter trocken und der Rutsch-Gaudi ohne Nennung von Gründen fern.

Dafür sorgen Profis aus dem gesamten Bundesgebiet, wie Rennrutsch-Weltmeister Jens Scherer, dafür, dass der Runden-Weltrekord purzelt. 200 Runden drehen die Starter in vier Stunden auf der Rutsche. Zwischendurch wird nur Öl auf den Körper geschmiert, eine Banane verzehrt.

Um 1.15 Uhr steht fest: Weltrekord. Schicht im Schacht. Die Helden in Badehosen stoßen auf ihre Großtat an. Noch beim Duschen wird der Triumph ausgekostet: „Das war doch eine saubere Sache!“

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Bilder vom Kumpel-Rutsch-Wettbewerb