Nachwuchs ist überall gern gesehen. So natürlich auch beim Naturschutzbund (Nabu). Der hatte für seine Eltern- und Kindergruppe in den letzten Tagen noch einmal kräftig die Werbetrommel gerührt.

Und tatsächlich waren am frühen Samstagabend an der Franzosenstraße am Hiesfelder Wald drei neue Kinder dabei. Aufgabe: Kröten am Krötenzaun entlang der Straße einsammeln.

Ist das nicht eklig, so eine glibberige Kröte anzufassen? Die Kinder blieben da jedenfalls ganz cool. Dario (12) hat das schon mal gemacht. „Ich find’ das nicht eklig“, sagt er. Auch seiner Schwester Maike (9) macht das nichts aus: „Die sind ein bisschen nass am Anfang, aber dann geht’s“, sagt sie. Dann gibt’s erstmal was zu hören. Linda Trein vom Nabu erklärt, warum die Krötenzäune an der Straße nötig sind. Ende Februar werden die aufgestellt, weil die Kröten zu ihrem Herkunftsteich zurückkehren, um sich dort fortzupflanzen, zu laichen. Silke Hingmann vom Nabu fügt hinzu: „Die Kröten wandern bei neun Grad. Jetzt haben wir 5,5 Grad, da sind die Kröten noch ganz starr, also tut sich noch nicht viel.“

Tatsächlich: An den vielleicht zwanzig Zentimeter hohen Zäunen aus grünem Plastiknetz zeigen sich noch keine Tiere. Aber das macht nichts. Die Kinder stehen trotzdem um sie herum, fragen nach und hören ihr interessiert zu. Silke Hingmann erklärt, dass die Kröten ein bisschen giftig sind und man sich deshalb hinterher immer die Hände waschen sollte. Und warum quaken die Kröten eigentlich? André (9) weiß die Antwort: „Die Männchen quaken, um die Weibchen anzulocken.“ Stimmt.

Ketten laichen

Und dann stellt er sich keck vor die ganze Gruppe und referiert, wie die Kröteneier, der Laich, überhaupt aussieht: „Die Kröten laichen Ketten, die Frösche Klumpen.“ Er weiß Bescheid. Seine Mutter, Anette Hommes, erzählt, dass André begeistert ist von der Natur, im Sandkasten einen Teich angelegt hat oder sich gerne mal das Biobuch des älteren Bruders schnappt. „Einmal habe ich 20 Kröten gesammelt“, erzählt er stolz.

Die Gruppe ist bei dem Teich angelangt, den der Nabu für die Kröten zum Laichen angelegt hat. Die Kinder laufen los mit ihren Taschenlampen, um Kröteneier zu suchen. Es ist dunkel geworden mittlerweile. Und dann der triumphierende Aufschrei: „Wir haben Froscheier gefunden!“ Tatsächlich: Die ersten Frösche haben sich schon fortgepflanzt. Die Kinder sind begeistert.

Die große Arbeit mit dem Einsammeln der Kröten am Krötenzaun aber, die muss noch ein bisschen warten. Am Ende des über einstündigen Treffen haben aber die meisten Familien schon beschlossen: Sie kommen wieder hierhin.