Eigentlich sind sich alle Parteien einig. Ein Jugendparlament soll her. Das ist aber auch die einzige Übereinstimmung. Über das wie wird fleißig gestritten – die Sitzung des Jugendhilfeausschusses wird zum Podium für Parteiengezänk. Das ist wenig vorbildlich, die Wirkung auf die Jugendlichen könnte sogar abschreckend sein. Klar, es wurde nur der Antrag der CDU abgelehnt, nicht das Jugendparlament an sich, aber das muss man erst einmal erklären.

Dem Projekt hat der CDU-Alleingang sicher nicht gut getan. Gleichzeitig sollten sich diejenigen, die den Antrag abgelehnt haben, jetzt erst Recht daran machen, das Projekt voran zu treiben – und zwar auf ihre Art. Wenn sie die Jugendlichen ins Boot holen wollen – was sicher sinnvoll ist – müssen sie entsprechende Foren anbieten und das Ganze möglichst bald auf eine breite Basis stellen, um alle Jugendlichen der Stadt zu erreichen.

Ewig haben sie nicht Zeit. Jugendliche spüren, wenn sie hingehalten werden. Dann erreichen die Befürworter das Gegenteil von dem, was sie wollen. Die Politikverdrossenheit wächst. Umso wichtiger wäre deshalb ein Zeitplan.