Gelöste Stimmung vor und hinter den Kulissen in der Schloss-Gastronomie am Samstagabend: Hüben genossen rund 130 Gäste – zumeist Nicht-Rotarier – das kulinarische Quintett eines Benefizabends, drüben standen die wohl fünf besten Oberhausener Köche erstmals zu ihrem eigenen Hochvergnügen gemeinsam am Herd.

Keine Frage, schon vorab lässt sich das Fazit ziehen: das erste Benefiz-Menue des Rotary Clubs Oberhausen verlangt nach Fortsetzung – nicht nur, weil die Kombination von fünf eigenwilligen Küchen-Kompositionen einen unwiderstehlichen Reiz für neugierige Genießer hat. Immerhin werden mit dem Erlös des Abends – 30 Euro von jeder verkauften Karte gehen an „PolioPlus“, das vorrangige Projekt aller Rotary Cluby weltweit – 50 Kinder gegen Kinderlähmung geimpft werden können.

District-Governor Hans Pixa belegte die Bedeutung des seit Jahrzehnten währenden Projektes anhand von Zahlen: Anfang, Mitte der Achtziger Jahre seien in etlichen Ländern vor allem der Dritten Welt noch rund 340 000 Kinder jährlich an Kinderlähmung erkrankt, 2009 noch 1300 in vier Ländern, Nigeria, Afghanistan, Indien und Pakistan. Dank der Hilfe von Rotary International konnten bislang zwei Milliarden Kinder weltweit geimpft werden.

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Von DerWesten

Auf der Fahrt vom Münsterland zu dem Termin habe er sich gedacht, Fastenzeit 2010 und man sitze bei einem Galadinner, kreiert durch die besten Köche Oberhausens. Zu einen aber sei es für einen guten Zweck und zum anderen seien die Sonntage ja ausgeblendet aus der Fastenzeit. „Und seit dem 2. Vatikanischen Konzil beginnt der Sonntag mit der Vorabendmesse“, fand der District-Governor eine launige Begründung, die auch die standfestesten Katholiken unter den Gästen weiter ohne Reue den Köstlichkeiten der Restaurants Frintrop, Opgen-Rhein, Hackbarth, Schloss Oberhausen und Parkhotel „Zur Bockmühle“ frönen ließ.

Anerkennung kam auch von Landtagspräsidentin Regina van Dinther (CDU), die als Schirmherrin mit dem Zug anreiste und auch die Verdienste des Rotary Clubs vor Ort würdigte. Die Förderung gleicher Bildungschancen gerade auch für benachteiligte junge Menschen an Oberhausener Schulen sei wichtig, diese große Herausforderung könne die Politik allein nicht bewältigen. Rotarier seien zumeist etwas privilegierter als andere Menschen, aber sie gäben eben auch etwas an die Gesellschaft zurück.

Bürgermeisterin Elia Albrecht-Mainz stellte bei den Rotariern zutiefst ruhrgebietstypische Tugenden fest: Fleiß, Uneigennützigkeit, Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit, sie dankte dem RC Oberhausen für die neuen Chancen, die er Menschen in unserer Stadt eröffne.