Oberhausen. .
Hoher Dispo-Zins gerade in einer Stadt wie Oberhausen unangebracht. Commerzbank nur knapp unter Sparkassen-Niveau.
Ausgerechnet in ihrer Wahlheimat Oberhausen tut sich die Sparkasse bei den Dispo-Zinsen unrühmlich hervor, wie Bärbel Höhn jetzt feststellen musste. Die Erhebung, die die Grünen-Bundestagsabgeordnete durchführen ließ, wies das hiesige kommunale Kreditinstitut mit 13,25 Prozent an Dispo- und 19,25 Prozent Überziehungszinsen als fragwürdigen Spitzenreiter unter den befragten Banken im Ruhrgebiet aus (die NRZ berichtete). Höhn hält das für bedenklich. „In einer Stadt mit besonders schwieriger Sozialstruktur erwartet man, dass die Banken darauf Rücksicht nehmen.“
Zumal es sich bei der Sparkasse ja nicht um irgendeine Bank handelt. „Die Stadt Oberhausen ist Gewährsträger der Sparkasse. Umso wichtiger ist es, dass deren Arbeit eine soziale Komponente hat.“ Schließlich seien gerade Arbeitslose und andere Kunden ohne Ersparnisse „vielleicht mal auf den Dispo angewiesen“.
Vom Rettungspaket
profitiert
In diesem Fall könne man kurzfristig einen Ratenkredit aufnehmen, entgegnet Janine Verbeeten von der Sparkasse. Überhaupt nimmt sich das Kreditinstitut von der Kritik nichts an. Gerade die Möglichkeit der Überziehung sei „ein Risiko, das wir nicht kontrollieren können“ – und dessen Übernahme man sich entsprechend bezahlen lässt. Überhaupt: „Für eine Filialbank bewegen wir uns auf Marktniveau.“
In der Tat zeigt ein Blick auf die Oberhausener Konkurrenz, dass die Sparkasse so weit gar nicht entfernt ist von manch anderem Anbieter. Das stört Bärbel Höhn fast noch mehr als das hohe Niveau des kommunalen Instituts, denn unter den Banken mit saftigen Zinssätzen sind auch solche, die vom Bankenrettungspaket profitiert haben. Die Commerzbank zum Beispiel liegt mit ihren 13,24 Prozent Dispo-Zins (Überziehungszins: 18,74 Prozent) kaum merklich unter den 13,25 Prozent der Sparkasse.