Unklar bleibt auch nach der mit großem Interesse erwarteten Betriebsversammlung die Zukunft des Standortes Ruhrchemie, der übrigens seit dem 1. März 2007 – also fast genau seit drei Jahren – unter dem Namen „Oxea“ firmiert.

Vorstands-Chefin Martina Flöel wollte sich nicht präziser äußern, konnte es wohl auch nicht. Nur soviel: Es gebe Überlegungen hinsichtlich der Zukunft. Sie sollen vor allem zwei Oxea-Bereiche vor Ort betreffen, die Synthesegasanlage (SAO) und die Kunststoff-Sparte (LDPE). Speziell die Synthesegasanlage gilt als ein Herzstück des Unternehmens, entstehen hier doch wichtige Produkte für die Weiterverarbeitung (die NRZ berichtete).

Gerade weil SAO an der Spitze der WertschöpfungsSkala stehe, gebe es in der Belegschaft „sehr wenig Verständnis für mögliche Strategiewechsel“. So formulierte dieser Zeitung gegenüber gestern Friedhelm Hundertmark, Duisburger Bezirksleiter der IG Bergbau, Chemie, Energie, seinen Eindruck. Wobei „Strategiewechsel“ für zweierlei steht: Wechsel der Eigentumsverhältnisse (Eigentümer ist die US-amerikanische Advent International), Wechsel der Produktionsstandorte. Entsprechend habe man Sorgen um Arbeitsplätze, den Standort und Investitionen.

Investitionstätigkeit

Zu denen hatte sich das Unternehmen in den letzten drei Jahren in großem Umfang genötigt gesehen – nicht zuletzt weil Vorbesitzer Celanese jahrelang ziemlich wenig getan hatte. Folgen der Investitionstätigkeit waren Anstiege der Beschäftigtenzahlen (von 1260 auf 1380 im ganzen Unternehmen) und des Umsatzes. Der hatte 2007 noch bei einer Milliarde Euro gelegen, 2008 bereits bei 1,2 Milliarden Euro. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor, aber allgemein heißt es, Oxea habe sich im wirtschaftlich schwierigen Jahr 2009 recht gut behauptet.