Oberhausen. .
Die Zahl der Straftaten ist um 1,4 Prozent zurückgegangen und liegt mit 20 839 auf dem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre. Und trotz leicht verschlechterter Aufklärungsquote liegen die Oberhausener Ermittler auf Platz 4 aller 47 Polizeibehörden in NRW.
„Wir haben allen Grund, stolz und selbstbewusst auftreten zu können“, ist Polizeipräsidentin Heide Flachskampf-Hagemann zufrieden. Mittwoch stellte sie die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2009 vor. Besonders erfreulich: „Bei unseren beiden Sorgenkindern Jugendkriminalität und Gewaltkriminalität sind die Zahlen besser geworden“, ist sie inzwischen vorsichtig optimistisch, dass die gemeinsamen Bemühungen des Präventiven Rats nachhaltig Wirkung zeigen.
Die Zahlen lassen hoffen: Seit dem Jahr 2005 ist bei den Tatverdächtigen unter 21 Jahren ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Damals zählte die Polizei noch 3066 jugendliche Tatverdächtige, im vergangenen Jahr waren’s 2136 – über 30 Prozent weniger.
Insgesamt 12 108 aller registrierten Taten konnten im vergangenen Jahr aufgeklärt werden. Damit betrug die Aufklärungsquote 58,1 Prozent (Vorjahr 62,5%). Mit einem Anteil von gut 40 Prozent waren Diebstahlsdelikte wieder die häufigsten Straftaten. 8418 Fälle wurden aktenkundig, 160 mehr als im Jahr zuvor, die Aufklärungsquote ist von 32,9 auf 28,8 Prozent leicht gesunken. Die Zahl der Autodiebstähle ist von 80 auf 109 geklettert, Diebstähle aus Autos sind dagegen von 1487 auf 1331 zurückgegangen.
125 Geschäftseinbrüche wurden 2009 registriert, 84 weniger als im Vorjahr. Deutlich gestiegen ist dagegen die Zahl der Wohnungseinbrüche: 731 gab es in 2009, im Vorjahr waren es 544.
Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz wurden 1410 registriert – fast 35 Prozent mehr als im Vorjahr, als es 1045 waren. Insbesondere bei Großveranstaltungen wie „Nightmare“ und „Ruhr in Love“ führten die Polizeikontrollen in größerem Maß zum Erfolg: „Allein 360 Aufgriffe hatten wir bei der Ruhr in Love“, berichtet Kriminaldirektor Peter Sterner.
Die Gewaltkriminalität ist weiter zurückgegangen: 625 Fälle wurden aktenkundig, knapp zehn Prozent weniger als noch 2008. Steigende Fallzahlen gab es dagegen im Bereich der Straßenkriminalität: Insgesamt wurden 4904 Delikte gezählt, 107 mehr als im Vorjahr. Bei den „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ – Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, sexueller Missbrauch – konnte die Polizei einen Rückgang verzeichnen: 82 Straftaten wurden registriert, im Vorjahr waren es 138.
„Straftaten gegen das Leben“ fallen – statistisch – kaum ins Gewicht: Sie machten im vergangenen Jahr 0,02 Prozent aller Delikte aus. Zwei solcher Straftaten gab es 2009: eine tödliche Messerattacke auf eine Nachbarin und ein von seiner Ehefrau getrennt lebender Mann, der auf seine Ehefrau einstach. Drei weitere Fälle aus dem Jahr 2008 flossen in die Statistik ein: zwei Verdachtsfälle auf fahrlässige Tötung durch ärztliche Kunstfehler, ein versuchter Totschlag im Bordellbezirk. Nur letzterer konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden.