Oberhausen. .
Bubikopf oder Bob – bei den Damen liegt im Frühjahr und Sommer die Kurzhaarfrisur im Trend – glaubt man den Modeschöpfern und der Oberhausener Friseurinnung. Die ließ sich im Zentrum Altenberg über die neuesten Frühjahrs- und Sommertrends aufklären.
Keine Angst, es gibt natürlich auch Alternativen für all jene, die sich nicht vom lang wallenden Haupthaar trennen wollen. Für sie gilt: Trapezform, Locken und Volumen sind angesagt. „Die 60er-Jahre kommen wieder“, so beschreibt der stellvertretende Obermeister der Friseurinnung, Michael Schafenkamp den Trend um sofort nachzulegen: „Die Mode ist nun einmal ein Rad. Alles kommt wieder und wir können es nicht neu erfinden.“ Bei den Haarfarben setzen die Macher der neuen Mode nicht auf Natur, immerhin aber auf natürlich Farben. „Warme klare Blondtöne oder Braun mit goldblonden Reflexen seien absolut in, schwärmt Schafenkamp.
Frischer Wind aus den 60er-Jahren
Klingt nach mächtig Aufwand, sollte bei den Herren der Schöpfung jedoch nicht zu Schadenfreude führen. Denn geht es nach den Fachleuten sind sollen auch die Männer auf dem Kopf frischen Wind zulassen. Wobei auch hier der Wind eher aus den 60ern bläst. Der Pilzkopf ist zurück – wenn auch mit härteren Kanten, einem stärker betonten Pony und dem Spiel von langen und kurzen Haaren.
Aber auch auf Männerköpfen werden Farbtupfer gern gesehen. Blondreflexe und Brauntöne sind im Kommen. „Farben ja, aber es muss maskulin wirken. Auf jeden Fall im Naturtonbereich bleiben“, so die Empfehlung von Friseurmeister Josef Wischermann an seine Kollegen im Saal. Die bekamen nämlich nicht nur die fertigen Kreationen zu sehen. Auch die Entstehung wurde gezeigt. Mehrere Friseumeister bewiesen auf der Bühne ihre Fertigkeit im Umgang mit der Schere.
Druck durch die Billiganbieter
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Aber bei all dem Aufwand, gilt nicht bei den meisten Friseurbesuchen: „Keine Experimente!“? Obermeister Bernd Görg nickt: „In der Tat. Etwa 85 Prozent unserer Kunden wollen keine neue Frisur.“ Die dürfe man dann auch nicht zu Experimenten überreden. Gleichzeitig müsse man aber diejenigen, die etwas experimentierfreudiger seien, beraten“, beschreibt Görg den Spagat seiner Branche. Die scheint inzwischen den Druck durch die vielen Billigfriseure zu spüren – auch wenn Görg behauptet, dass man davor keine Angst habe. Auf der Bühne feuert sein Stellvertreter Schafenkamp dagegen immer wieder feine Spitzen gegen die „Fünf-Euro-Salons“ ab. Und auch die anderen Friseurmeister auf der Bühne riefen die übrigen 100 Innungsbetriebe immer wieder zu mehr Selbstbewusstsein auf. Dazu gehöre auch auch der bewusste Griff zur Schere anstatt zur Haarschneidemaschine. „Wir sollten uns auf unser Handwerk besinnen und den Rest den Fünf-Euro-Salons überlassen“, so Markus Kretzer.
Übrigens, wundern Sie sich nicht, wenn Ihnen ihr Friseur demnächst Haargel, Shampoo oder andere Pflegeprodukte in die Hand drückt, während er den Tubeninhalt auf Ihrem Kopf verarbeitet – alles Masche: Der Kunde solle das Pflegeprodukt sehen und nach Möglichkeit direkt im Salon kaufen, so Schafenkamps Tipp an die Kollegen.